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     2477  0 Kommentare Warum Buy and Hold nur in der Theorie funktioniert - Seite 2

    Was ist das Problem von Buy and Hold?

    Einige mögen sich vielleicht fragen, wofür braucht man dann noch Vermögensverwalter oder Fondsmanager? Einfach ein paar breit gefächerte ETFs ins Portfolio legen und abwarten. In 20-30 Jahren ist man dann mehrfacher Millionär – so ungefähr die Theorie.

    Unterstützt wird diese Theorie durch mehrere gut dokumentierte und akademische Studien, die zeigen, dass ein diversifiziertes Portfolio (wie z.B. in Abbildung 1) mit einem Buy and Hold Ansatz so ziemlich viele Fondsmanager kalt stehen gelassen hätte und damit eine langfristig bessere Rendite erzielt hätte.

    Standardportfolio

    Abbildung 1: Wir haben uns online einen Anlagevorschlag auf Basis einer mittel-hohen Risikobereitschaft geben lassen. Das Ergebnis ist die oben dargestellte Allokation. Ein Portfolio, das heutzutage bei vielen Buy and Hold Investoren zum Einsatz kommt: 80% Aktien, 10-15% Anleihen und 5% Rohstoffe

    Sie lesen richtig. Hätte.

    Denn die Renditen viele dieser Studien finden nur auf dem Papier statt und vernachlässigen zwei wesentliche Faktoren, die über den Erfolg und Misserfolg einer Buy and Hold Strategie entscheiden. Nummer eins ist das Timing der Strategie. Nummer zwei, die Psychologie des Menschen.

    #1: Beim Investieren zählt der Start und Endzeitpunkt

    In Zeiten wo es bergauf geht, verlieren viele Investoren ihren Blick für die Geschichte. Geblendet von den sagenhaften Renditen der letzten Jahre scheint es fast schon unwahrscheinlich, dass die Börse mal weniger als 5% Rendite pro Jahr bringt. Aber auch solche Verschnaufpausen gehören nun mal zum Investieren dazu.

    Abbildung 2 zeigt den Verlauf eines Investments von 1.000€ in den amerikanischen S&P500 Index. Der Graph berücksichtigt Dividendenauszahlungen und Inflation und spiegelt somit die real erzielte Rendite des Investors wieder, der das glückliche Händchen hatte, schon seit 1872 dabei zu sein. Die Balken in Grau weisen auf Krisen und deutliche Abwärtsphasen hin und geben die Zeit an, die der Investor gebraucht hätte, um seine Verluste wieder einzuholen.

    SP500

    Abbildung 2: Verlauf eines 1.000€ Investments in den S&P500 Index. Der Graph berücksichtigt Inflation und Dividendenauszahlungen. Währungseffekte wurden zwecks Einfachheit nicht berücksichtigt.

    Es fällt auf, der glückliche Investor ist mit 1.000€ Initial-Investment und einem Buy and Hold Ansatz ein ziemlich reicher Mann geworden. Allerdings hat er auch dafür 140 Jahre gebraucht. Kein Anleger der Welt hat 140 Jahre Zeit, um zu investieren. Da die meisten Anleger erst ab dem 30. Lebensjahr ernsthaft für ihren Ruhestand sparen, haben sie also meist nur einen einzigen Marktzyklus Zeit (rund 30 Jahre), um ihre Ziele zu erreichen. Wie wir später sehen werden, halten viele Buy and Hold Investoren psychologisch gesehen diese langen Anlagehorizonte nicht aus, weshalb wir im Durchschnitt eher mit 20 Jahren rechnen müssen.

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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    Warum Buy and Hold nur in der Theorie funktioniert - Seite 2

    Auf den Punkt gebracht:

    Der Buy and Hold Ansatz ist zurzeit in aller Munde. Ob als Do-it-yourself Investor oder im Rahmen einer professionellen Vermögensverwaltung, die Portfolios vieler Anleger bauen auf…

    Der Beitrag Warum Buy and Hold nur in der Theorie funktioniert erschien zuerst auf Fundamental Capital.