checkAd

     310  0 Kommentare OECD ruft zu internationaler Zusammenarbeit auf

    PARIS (dpa-AFX) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat vor einer Verschärfung internationaler Handelskonflikte gewarnt und die Länder der Welt zu einer stärkeren Zusammenarbeit aufgerufen. Das globale Wachstum habe sich merklich abgeschwächt und dürfte unterdurchschnittlich bleiben, heißt es in dem am Dienstag in Paris veröffentlichten Konjunkturausblick. Handel und Investitionen hätten sich deutlich abgeschwächt, vor allem in Europa und Asien. Die Stimmung von Unternehmen und Verbrauchern habe sich eingetrübt, die Industrieproduktion gehe zurück.

    Die Weltwirtschaft dürfte laut OECD in diesem Jahr um 3,2 Prozent wachsen, nach 3,7 und 3,5 Prozent in den Jahren 2017 und 2018. Für kommendes Jahr wird ein etwas höheres Wachstum von 3,4 Prozent vorhergesagt. Die Prognose für dieses Jahr wurde leicht reduziert. Die Erwartungen für die Eurozone und die USA wurden gegenüber der jüngsten Prognose vom März leicht angehoben, die Projektion für China wurde nicht verändert. Deutschland dürfte in diesem Jahr um magere 0,7 Prozent und im kommenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen.

    Von den Handelskonflikten sei vor allem das exportorientierte verarbeitende Gewerbe getroffen worden, während sich der binnenorientierte Dienstleistungssektor besser gehalten habe. Länder wie Deutschland und Japan mit hohem Außenhandels- und Industrieanteil seien vom Zollstreit besonders betroffen, schreibt die OECD. Nach wie vor hänge die Entwicklung der Weltwirtschaft stark von der lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken ab.

    "Die Aussichten bleiben schwach und es gibt viele Risiken, die einen dunklen Schatten auf die Weltwirtschaft und das Wohlergehen der Menschen werfen", fasste OECD-Chefökonomin Laurence Boone den Ausblick zusammen. So würde eine weitere Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China über zwei bis drei Jahre hinweg 0,6 Prozent des Wirtschaftswachstums kosten. Darüber hinaus verwies Boone auf wirtschaftliche Risiken in China, etwa die bereits rekordhohe Verschuldung der Unternehmen. Aber auch in den entwickelten Volkswirtschaften wachse die private Verschuldung stark.

    "Vor diesem Hintergrund fordern wir die Regierungen nachdrücklich auf, alle ihnen zur Verfügung stehenden politischen Instrumente zu nutzen", unterstrich Boone. Angesichts der internationalen Arbeitsteilung mit Produktionsketten über die Ländergrenzen hinweg müssten multilaterale Handelsgespräche wiederaufgenommen werden. Wo die Nachfrage schwach sei, etwa im Euroraum, sollten Regierungen mit relativ niedriger Verschuldung die niedrigen Zinssätze nutzen und ihre Verschuldung zwecks Konjunkturstützung ausweiten. Deutschland etwa wird zu einer Erhöhung seiner öffentlichen Investitionen aufgerufen./bgf/elm/fba





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    OECD ruft zu internationaler Zusammenarbeit auf Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat vor einer Verschärfung internationaler Handelskonflikte gewarnt und die Länder der Welt zu einer stärkeren Zusammenarbeit aufgerufen. Das globale Wachstum habe sich …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer