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    Friwo AG: Zahlenwerk ist ein Desaster  8851  0 Kommentare Friwo: Ist Rolf Schwirz noch lange CEO? - Seite 2

    Es kam wie es kommen musste. Im Sommer 2019 hat Schwirz die Prognose korrigiert. In den ersten 6 Monaten reduzierte sich der Umsatz um fast 20 %. Das EBIT war zum Halbjahr mit 2.3 Mio. Euro sogar negativ. Der CEO prognostizierte sodann nur noch einen Umsatz für 2019 von 103 bis 107 Mio. Euro bei einem EBIT zwischen null und minus 2 Mio. Euro. Noch Anfang November bestätigte der Manager die reduzierte Prognose. Jüngst der große Schock: Das Unternehmen hat in Abstimmung mit den finanzierenden Banken ein Programm zur Transformation von Friwo beschlossen. Das bis Ende 2021 laufende Programm sieht vor, das Unternehmen in dem globalen und wettbewerbsintensiven Umfeld für die Produktion von Power Supply-Lösungen und Ladetechnik sowie von digitalen Antriebssteuerungen elektrischer Systeme nachhaltig auf Wachstum und Profitabilität auszurichten. Geplant ist, wesentliche Teile der Produkte, die bisher am Stammsitz Ostbevern und von Auftragsfertigern in Polen hergestellt werden, in das Friwo-Werk nahe Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam zu verlagern. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Overhead-Strukturen in Deutschland deutlich zu straffen. Weitere wesentliche Maßnahmen haben Prozess- und Qualitätsverbesserungen, vor allem bei F+E, Vertrieb und Auftragsabwicklung, zum Ziel. Die geplanten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sollen ab 2022 zu einer nachhaltigen Verbesserung des Konzern-EBIT von rund 8 Mio. Euro pro Jahr führen. Der Umsatz soll in 2019 nur noch bei 100 Mio. Euro liegen. Beim EBIT will Schwirz in 2019 rund 15 Mio. Euro versenken. Das ist ein Desaster, auch wenn in diesem Verlust Einmaleffekte eine Rolle spielen. Da der CEO weder in 2018 noch in 2019 geliefert, was er zuvor versprochen hat, sind wir sehr skeptisch. Wir empfehlen dem Unternehmen zudem, in 2019 auf eine Dividendenzahlung komplett zu verzichten.

    Aufsichtsratschef Richard G. Ramsauer sollte einmal kritisch prüfen, ob Schwirz noch der richtige Mann für Friwo ist. Schwirz war übrigens von 2013 bis 2016 CEO von Kontron. Wir hatten seine damalige Leistung öfter hinterfragt und kritisiert. Bei Kontron brannte es später bekanntlich lichterloh. Schwirz wurde dort in einer Nacht- und Nebelaktion völlig zu Recht vor die Tür gesetzt. Wir können uns gut vorstellen, dass die Amtszeit von Schwirz kein Friwo vielleicht nicht mehr allzu lange dauert.

    An der Börse wird Friwo noch mit fast 150 Mio. Euro kapitalisiert Die absurde Bewertung können wir uns nur insofern erklären, dass über 85 % des Kapitals im Besitz der Münchner VTC Industriebeteiligungen GmbH & Co. KG ist. Mit einem üblichen Freefloat wäre die Aktie deutlich niedriger bewertet. Wir raten zum Verkauf.

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    Friwo AG: Zahlenwerk ist ein Desaster Friwo: Ist Rolf Schwirz noch lange CEO? - Seite 2 Zum 1. März 2017 trat Rolf Schwirz den Posten des CEO bei Friwo an und löste damit Lothar Schwemm ab, der Schwirz ein gut geführtes Haus hinterlassen hat. 2016 lag der Umsatz bei 134.6 Mio. Euro und das EBIT bei 6.6 Mio. Euro. Netto klingelten 4 Mio. Euro in der Kasse. Für das Jahr 2017 sollte ein EBIT von 7 bis 8 Mio. Euro geliefert werden. Im Jahresverlauf 2017 konnte Schwirz die Prognose sogar erhöhen.

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