Baumot Group: Wachstumshoffnungen Corona-bedingt nach 2021 verschoben
Die Entwicklung der Baumot Group AG sei nach Ansicht von SMC-Research dieses Jahr sehr deutlich von der Corona-Krise beeinträchtigt, weswegen das Unternehmen nun mit einem dramatischen Umsatzeinbruch um mehr als 50 Prozent rechne. Doch der SMC-Analyst Adam Jakubowski sieht gute Chancen, dass Baumot nächstes Jahr wieder stark zulegen kann und traut der Aktie auf dieser Grundlage ein sehr hohes Potenzial zu.
Als Spezialist für die Abgasnachbehandlung bewege sich Baumot Group laut SMC-Research in Märkten mit grundsätzlich positiven Trends (Verschärfung der Abgasnormen), die aber hochgradig politisch geprägt seien. Durch die Abhängigkeit des Geschäfts von dem Inkrafttreten neuer Abgasvorschriften und von staatlichen Nachrüstprogrammen sei die Ertragsentwicklung hohen Schwankungen unterworfen und immer wieder von großen Verzögerungen geprägt.
In Verbindung mit den Markterschütterungen in Folge des Dieselskandals seien die letzten Jahre deswegen in Summe enttäuschend und von hohen Verlusten gekennzeichnet gewesen. Dies habe sich erst 2019 geändert, als Nachrüstprogramme vor allem in Italien und Großbritannien einen deutlichen Umsatzsprung und das erste positive EBITDA seit fünf Jahren ermöglicht haben. Für dieses Jahr sei eine Fortsetzung dieses positiven Trends geplant gewesen, zumal die PKW-Nachrüstung für einen starken Zusatzschub sorgen sollte. Doch durch die Corona-Krise und den Lockdown habe Baumot die Anlaufphase der PKW-Nachrüstung und die übrigen Aktivitäten abrupt unterbrechen müssen, was sich im ersten Halbjahr in einem sehr kräftigen Umsatzrückgang niedergeschlagen habe.
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Dank der zwischenzeitlichen Beruhigung des Infektionsgeschehens habe sich das Aktivitätsniveau in den Sommermonaten wieder soweit erholt, dass der Vorstand für das Gesamtjahr trotz der schwachen Vorgaben aus der ersten Jahreshälfte ein Umsatzwachstum um rund ein Drittel für möglich gehalten habe. Doch angesichts der jüngsten Zuspitzung des Infektionsgeschehens in Europa und Israel, die teilweise bereits zu neuen Lockdowns geführt habe, sei Baumot nun gezwungen gewesen, diese Prognose zu revidieren. Statt eines hohen Umsatzwachstums rechne das Unternehmen nun mit einem Umsatzeinbruch um deutlich mehr als 50 Prozent, auf nur noch 6,4 Mio. Euro.
Analyst: Dr. Adam Jakubowski
Kursziel: 1,90 EUR