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     110  0 Kommentare Aktien – der Poker um russisches Gas geht weiter

    nikola-tesla-s-legacy-2021-08-29-09-02-49-utcDie Tage, in denen die deutsche Wirtschaft mit russischem Gas die Wertschöpfungsketten für viele Produkte aufrechthalten kann, könnten gezählt sein. Es dürfte schon bald nicht mehr die Frage sein, ob der Gashahn zugedreht wird, sondern nur noch von wem. Der Chef des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF warnt für diesen Fall schon mal vor der schwersten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Experten gehen von einem Domino-Effekt für die deutsche Wirtschaft aus, der nicht mehr aufzuhalten und nur schwer reparabel wäre. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

     

    Und während neben dem Krieg in der Ukraine hierzulande der Kampf ums Gas läuft, vereinbaren das sanktionsbelegte Russland und China milliardenschwere Investitionen in eine gemeinsame Zukunft und kauft Indien Öl vom Kriegstreiber Putin mit 25 Prozent Rabatt. Von einer geo- und wirtschaftspolitischen Zweiteilung der Welt sind wir nicht mehr weit entfernt. Die für den derzeitigen Wohlstand des Westens verantwortliche Globalisierung steht vor dem Aus, ein florierender Handel zwischen den USA, aber auch Europa und China könnte einem erbitterten Kampf um die Vorherrschaft in der Welt weichen.

     

    In diesem langfristig beunruhigenden Szenario verkommen die heute in den USA veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zwar schon zur Randnotiz. Allerdings rückt damit das über allem schwelende Thema der galoppierenden Inflation in den Fokus der Anleger. Und allen ist klar, dass die Notenbanken in der aktuellen Gemengelage eben nicht mehr als Unterstützer fungieren, sondern allenfalls die Füße stillhalten können, was wiederum die Preisspirale unaufhörlich weiterdrehen würde. Hierzulande dürften sich die Verbraucher am Montag verwundert die Augen reiben, wenn der Discounter Aldi die Preise für Fleisch, Wurst und Butter „deutlich“ erhöht.

     

    Der Start in das zweite Quartal dürfte deshalb für den Deutschen Aktienindex deutlich ungemütlicher werden als es die vergangenen drei Erholungswochen vermuten lassen. Aktuell spricht vieles dafür, dass sich der DAX erst einmal wieder in Richtung 14.000 Punkte orientiert, während die Investoren sich Gedanken darüber machen sollten, wie sie die mittel- bis langfristigen wirtschaftlichen Unsicherheiten bewerten.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Aktien – der Poker um russisches Gas geht weiter Die Tage, in denen die deutsche Wirtschaft mit russischem Gas die Wertschöpfungsketten für viele Produkte aufrechthalten kann, könnten gezählt sein. Es dürfte schon bald nicht mehr die Frage sein, ob der Gashahn zugedreht wird, sondern nur noch von …