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     2499  0 Kommentare Gewinnmitnahmen oder mehr?

    Der Freitag brachte im S&P 500 den Rücklauf unter die psychologisch wichtige Marke von 1200 Punkten. Das Volumen ist seit zwei Wochen unterdurchschnittlich. Am Donnerstag hatten die Futures schon angelegentlich die Kasse gezogen – das ist häufig ein Warnsignal.

    Auslöser für den Kursrutsch war der Arbeitsmarktbericht für Mai. Zwar ist die Arbeitslosenquote um 0,1 auf 5,1 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Beschäftigten (außerhalb der Landwirtschaft) stieg jedoch nur um 78.000 an. Erwartet wurden hingegen 175.000 bis 190.000 neue Arbeitsplätze. Als schlechtes Omen war schon die unerwartet hohe Anzahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe anzusehen, die auf 350.000 gestiegen ist. Hier hatte man mit 320.000 bis 325.000 nach zuvor 325.000 gerechnet. Zudem zeigte der Challenger Report einen Anstieg der Entlassungsankündigungen von 57.861 im April auf 82.283. Der aktuelle Mai-Wert liegt damit aber über dem Vergleichsmonat aus 2004, als ein Wert von 73.368 ausgewiesen wurde. Der ebenfalls am vergangenen Freitag veröffentlichte ISM Dienstleistungsindex schlug in dieselbe Kerbe. Er notiert bei 58,5, wurde jedoch bei 60,0 bis 61,0 erwartet nach zuvor 61,7.

    Damit war der Blues perfekt – was lag näher, als Gewinne mitzunehmen?

    Die Makrodaten vom Freitag liegen auf der Linie der Entwicklung des bereits zuvor gemeldeten US-Auftragseingangs. Er wuchs zwar gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent an, blieb aber unter den Prognosen, die einen Anstieg um 1,1 Prozent vorsahen. Im März war ein Plus von 0,7 Prozent gemeldet worden. Auch andere Daten waren bestenfalls durchwachsen: Die Lohnstückkosten außerhalb der Landwirtschaft sind im ersten Quartal saisonbereinigt und annualisiert um 3,3 Prozent gestiegen. Vorläufig waren plus 2,2 Prozent gemeldet worden. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,5 nach plus 1,3 Prozent im Schlussquartal 2004. Die Steigerung fällt damit stärker aus als die Entwicklung der Arbeitsproduktivität. Die stieg im gleichen Zeitraum saisonbereinigt und annualisiert um 2,9 Prozent. Der vorläufige Wert lag bei 2,6 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,0 Prozent nach plus 2,1 Prozent.

    Die TBonds legten am Freitag eine Achterbahnfahrt hin. Die Kurse explodierten im Umfeld der Veröffentlichung des ISM-Servive-Indexes. Anscheinend hatten die Akteure aber einen noch schlechteren Wert erwartet und so blieb der Kurs unterhalb von 120 stecken und kollabierte anschließend. Heute morgen wird versucht, von 118 aus die Kurse erneut aufzupumpen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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