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     125  0 Kommentare Sparkassen-Vorstände geben Politik die Schuld für schwache Wirtschaft

    Für Sie zusammengefasst
    • Sparkassen-Vorstände sehen Politik als Hauptgrund für Wirtschaftsschwäche.
    • Höhere Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen gefordert.
    • Besserung für deutsche Wirtschaft nur zögerlich, Weltkonjunktur robust.

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die derzeitige Schwäche der deutschen Wirtschaft geht nach Einschätzung der Sparkassen-Vorstände überwiegend auf Fehler in der Politik zurück. Fast 60 Prozent der Sparkassenvorstände machen hausgemachte Probleme für die gesamtwirtschaftliche Stagnation, ein viel zu geringes Potenzialwachstum und die Investitionszurückhaltung verantwortlich, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Dekabank hervorgeht. "Dies stellt ein klares Signal an die Politik dar, Reformen für den Wirtschaftsstandort endlich wieder eine deutlich höhere Priorität einzuräumen."

    Dazu gehöre auch eine deutlich höhere Verlässlichkeit von Rahmenbedingungen. Die von der Dekabank erfassten Indikatoren deuten darauf hin, dass die Ungewissheit mit Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat.

    Zyklische Ursachen und den Zinsanstieg halten dagegen nur 26 Prozent der befragten Sparkassenmanager für den wichtigsten Grund der Wirtschaftsschwäche. "Das bedeutet auch, dass in den Augen der Sparkassen eine Verbesserung der konjunkturellen Dynamik in der Weltwirtschaft die ökonomische Misere Deutschlands vielleicht lindern, aber kaum lösen wird."

    Eine nachdrückliche Relativierung erfahre auch die Geopolitik in ihrer Bedeutung für die zuletzt schwache wirtschaftliche Entwicklung. "Nur 15 Prozent halten dies für einen entscheidenden Faktor." Eine Besserung für die Wirtschaft hierzulande zeichnet sich nur zaghaft ab. "Für die deutsche Konjunktur sehen die Sparkassen nur ganz zarte Aufhellungen am Horizont", sagte Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).

    Anders als die Konjunktur entwickele sich aber die Lage an den Börsen weiter gut. "Die Erklärung liegt darin, dass die Finanzmarktentwicklung deutlich stärker von internationalen Faktoren wie der Weltkonjunktur abhängig ist als die Geschäftsentwicklung der lokalen Unternehmen. Und die Weltkonjunktur ist in erstaunlich robuster Verfassung", sagte Rickes.

    Das Deka-S-Finanzklima, das regelmäßig vom "Handelsblatt" und der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX veröffentlicht wird, habe sich im ersten Quartal leicht verbessert. Der Stimmungsbericht zum Umfeld für Wirtschaft und Finanzmärkte aus dem Sparkassensektor ergab im ersten Quartal einen Indexwert von 97,4 Punkten und damit nahe dem Neutralbereich von 100 Zählern. Das Konjunkturklima bleibe dabei weiter schwach und der Unterindex zu den Wirtschaftsperspektiven sei sogar gesunken.

    "Die aktuelle Stimmungslage im Sparkassensektor schwankt zwischen trüben Aussichten für die Wirtschaft und einem generell positiven Finanzumfeld mit wieder besseren monetären Rahmenbedingungen", hieß es in der Studie. "2024 wird im Rückblick ein weiteres verlorenes Konjunkturjahr sein, obwohl sich für das zweite Halbjahr eine Besserung andeutet. Dies ist vor allem der abflauenden Inflation und dem anhaltend hohen Lohnwachstum zu verdanken."/zb/bgf/stk





    dpa-AFX
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