Schock in der Morgenstunde

Heute Morgen schockte der er im Dax notierte Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate die Märkte. In einer Rettungsaktion erhält der Konzern von einem Konsortium deutscher Banken einen Milliardenkredit, um Schlimmeres zu verhindern – vorerst. Die Kredithilfen belaufen sich auf schätzungsweise 35 Milliarden Euro. Der Aktienkurs brach intraday zeitweise um über 70% ein und notierte unter 4 Euro. Ich kann mich an keinen größeren Tagesverlust in der Geschichte des Dax erinnern. Vor zweieinhalb Jahren bezahlten Anleger noch bis zu 53 Euro für das Papier.

Was kann man den Instituten noch glauben? Wo war die Finanzaufsicht in den letzten Jahren? Wird es zur Selbstverständlichkeit, dass Gewinne privatisiert werden, während Verluste solidarisiert werden? So wie erst kürzlich geschehen bei der IKB und weithin bekannten Landesbanken. Oder in den USA…

Dürfen Manager ihnen anvertraute Gelder aufs Spiel setzen, nur um den eigenen Geldbeutel über die Maßen zu füllen? Zocken ohne eigenes Risiko? So haben sich Anleger und Steuerzahler, die letztendlich zur Finanzierung der staatlichen Stützungsmaßnahmen jetzt noch fleißiger arbeiten dürfen, das bestimmt nicht vorgestellt.

Ich bin mir sicher, wenn verantwortungslos nach Profit strebende Manager hätten in Regress genommen werden können für zweifelhafte Spekulationen, würden wir heute so manche Schieflage nicht erleben. Rettungspakete und Stützungsmaßnahmen helfen nur kurzfristig. Das Übel muss an der Wurzel gepackt und die Anreiz-/Sanktionsmechanismen neu überdacht werden. Keine Frage, Leistung soll sich lohnen, aber bitte nicht auf diese Art und Weise. Wir brauchen erstklassige und verantwortungsvoll handelnde Manager. Was wir nicht brauchen, sind die schwarzen Schafe, die einen ganzen Berufsstand in Verruf bringen.

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Ihr Heiko Aschoff
Diplom-Kaufmann
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