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    Porsche Vz.  1169  0 Kommentare Das operative Geschäft wird derzeit verschenkt!

    Seit Jahresbeginn hat die Porsche-Aktie fast zwei Drittel an Wert verloren. Das mag zum einen den eingetrübten Geschäftsaussichten des Sportwagenbauers geschuldet sein, vor allem aber dem allgemeinen Börsencrash, der derzeit alle Titel gnadenlos mit in die Tiefe reißt. Für Langfristanleger ergeben sich hieraus jedoch enorme Kurschancen, denn bei Licht betrachtet wird das operative Geschäft der Zuffenhausener quasi zum Nulltarif verschleudert.

    Rekordmarken für 2007/08, aber verhaltener Ausblick

    Aber sortieren wir zunächst die Fakten: Wie schon im letzten Anlegerbrief kurz notiert, konnte Porsche im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 31.07.08) trotz Finanzkrise und abflauender Konjunktur erneut Bestmarken aufstellen, wenn auch nur mit geringen Zuwächsen. Die Konzernerlöse kletterten nach vorläufigen Zahlen leicht um 1,3 % auf 7,46 Mrd. Euro. Dabei wurden mit 98.652 Fahrzeugen weltweit 1,2 % mehr Sport- und Geländewagen ausgeliefert als im Vorjahr. Während der Absatz auf dem Heimatmarkt um 5,5 % und im wichtigsten Markt Nordamerika um 3,1 % zurückging, konnte Porsche vor allem in den Wachstumsmärkten China und Mittlerer Osten deutlich zulegen. Zum Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres sollen erst im November Angaben folgen. Es habe aber eine "außerordentlich positive Geschäftsentwicklung" gegeben. Das dürfte fast noch untertrieben sein, denn Presseberichten zufolge soll Porsche neben einem operativen Profit von rd. 1,2 Mrd. Euro durch die Neubewertung des VW-Anteils sowie durch Optionsgeschäfte mit der VW-Aktie insgesamt über 11 Mrd. Euro verdient haben.

    Für das laufende Geschäftsjahr hingegen hält sich der Vorstand wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes bedeckt. Man werde „lieber ein Fahrzeug weniger produzieren als eines auf Halde zu stellen". Dennoch bekräftigte Porsche-Chef Wiedeking, auch im laufenden Geschäftsjahr (bis Juli 2009) alles daran zu setzen, einen weiteren Rekordgewinn einzufahren. Den nächsten Wachstumsschub erwarte das Unternehmen dann 2009/10, wenn das neue Modell Panamera auf den Markt kommt.

    Der rechnerische Wert des VW-Anteils ...

    Ob derart ehrgeizige Ertragsziele für das laufende Geschäftsjahr realistisch sind, darf vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, insbesondere im Kernmarkt USA, bezweifelt werden. Nach dem drastischen Kursverfall der letzten Wochen rückt allerdings ein ganz anderer Bewertungsmaßstab in den Vordergrund: Welchen Anteil am Börsenwert von Porsche macht eigentlich die VW-Beteiligung aus? Rechnerisch lässt sich diese Frage mit einem Blick auf den Kurszettel schnell beantworten. Bei einem Kurs der 105 Mio. VW-Vorzüge von 60,50 Euro und der 291 Mio. VW-Stämme von 296 Euro liegt der Börsenwert des Wolfsburger Konzern derzeit bei atemberaubenden 92,5 Mrd. Euro. Nachdem Porsche in dieser Woche seinen VW-Anteil von 35,14 % um ein „kleines“, außerbörslich erworbenes Aktienpaket aufgestockt hat, rechnen wir mit 36 % Anteilshöhe und kommen so auf einen Wert des VW-Anteils von 33,3 Mrd. Euro. Hingegen liegt der Wert der 87,5 Mio. börsennotierten Porsche-Vorzüge nur bei 4,3 Mrd. Euro. Nimmt man für die nicht börsennotierten 87,5 Mio. Porsche-Stammaktien einen gängigen Aufschlag von 25 % an – mehr ist unrealistisch, da die Stämme fest bei den Familien Porsche und Piech liegen und somit praktisch keine Übernahmephantasie besteht –, so lässt sich der Porsche-Konzern derzeit mit einem Marktwert von 9,8 Mrd. Euro taxieren. Der von Porsche gehaltene VW-Anteil wäre demnach mehr als dreimal so viel wert wie der gesamte Marktwert der Zuffenhausener.

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    Verfasst von 2Performaxx
    Porsche Vz. Das operative Geschäft wird derzeit verschenkt! Seit Jahresbeginn hat die Porsche-Aktie fast zwei Drittel an Wert verloren. Das mag zum einen den eingetrübten Geschäftsaussichten des Sportwagenbauers geschuldet sein, vor allem aber dem allgemeinen Börsencrash, der derzeit alle Titel gnadenlos …