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    Smart Investor Weekly 34/2009  1981  0 Kommentare Alles wird billiger – Das Deflationsgespenst geht um

    Hurra! Zum ersten Mal seit 1987 waren die Preise in Deutschland rückläufig. Von wegen Inflationsgefahr, oder doch?

    Die Stütze der deutschen Wirtschaft
    Wenn man der offiziellen Statistik zur Preisentwicklung Glauben schenken möchte, dann sind die Preise zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung für die gesamte BRD im Juli rückläufig gewesen. Um ganze 0,5% gingen die Preise im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das ist für den Konsumenten erstmal eine erfreuliche Nachricht, denn er hat durch die gestiegenen Tariflöhne jetzt mehr Geld in der Tasche und wird schon als neue Stütze der deutschen Wirtschaft hoch gejubelt. In der Vergangenheit hatte diese Position immer der deutsche Export inne. Nachdem dieser in der Wirtschaftskrise in sich zusammen gebrochen ist, wird er ganz schnell in die hinterste Reihe geschoben und der private Konsum als neues robustes Standbein gefeiert.

    Nur Kapitän Iglo im Mädchenrock versaut die Statistik
    Auf welchen stabilen Beinen der Konsum steht, verrät ein Blick auf die Statistik. Besonders der Einbruch bei den Preisen für Heizöl (minus 44,7%) und Diesel (minus 29,3%) spült den Verbrauchern mehr Geld in die Taschen. Aber auch andere Produkte des „täglichen Bedarfs“ wie Fernseher (minus 25%) und gesunde Lebensmittel wie Zitronen (minus 36,9%), Quark (minus 25,6%) oder Weißkohl (minus 22,1%) sorgen für volle Geldbeutel. Dagegen sind die Preise für Kekse um 11,1% angezogen. Was lernen wir daraus? Bei der nächsten Fernsehrunde den Gästen mal lieber einen frisch aufgeschnittenen Weißkohl als Knabberei anbieten, anstatt ungesunde und teure Kekse! Und schon hat der deutsche Michel der Inflation einen Streich gespielt. Dass Staatsinterventionen in den Preismechanismus der Marktwirtschaft zu Inflation führen, hat schon der österreichische Nationalökonom Ludwig von Mises ausführlich dargelegt. Hier ein wunderschönes Beispiel. Die Fischereigebühren haben sich im letzten Monat um 13,3% verteuert. Konsequenterweise zogen auch gleich die Preise für tiefgefrorenen Fisch (plus 12,2%) und Fischstäbchen (plus 14,6%)an. Die Erhöhung bei den Gebühren durch den Staat konnten also erfolgreich auf den Endkonsumenten übergewälzt werden. An oberster Stelle der Preistreiber finden sich übrigens Joysticks (plus 20,4%), Mietwägen (plus 27,2%) und Mädchenröcke (plus 28,2%). Also wäre es ratsam für diese Saison sich keinen neuen Sommerrock zu kaufen und anstatt sich einen Wagen zu leihen, lieber einen Spritfresser kaufen, um richtig Geld zu sparen.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 34/2009 Alles wird billiger – Das Deflationsgespenst geht um Hurra! Zum ersten Mal seit 1987 waren die Preise in Deutschland rückläufig. Von wegen Inflationsgefahr, oder doch? Die Stütze der deutschen Wirtschaft Wenn man der offiziellen Statistik zur Preisentwicklung Glauben schenken möchte, dann sind …