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    Smart Investor Weekly 1/2010  1389  0 Kommentare Kleiner Rundumschlag - zum Jahresbeginn

    Wikinger leisten Widerstand
    In Island formiert sich Widerstand gegen die erzwungene Übernahme der Spekulationsverluste von niederländischen und britischen Anlegern durch die öffentliche Hand – zu Recht! Denn erst wurden die isländische Krone und einige der dortigen Banken von britischen (und US-amerikanischen) Hedgefonds mehr oder weniger „hingerichtet“. Selbstredend nutzten diese letztlich nur die vorhergehenden Investmentfehler jener Banken aus. Island verstaatlichte daraufhin im Oktober 2008 die drei größten Banken des Landes. Dann erklärte der britische Premier Gordon Brown Island auch noch völlig unberechtigt für bankrott (denn betroffen waren ja nur jene Banken) und ließ die Guthaben eben jener Geldhäuser in Großbritannien auf Basis der Anti-Terror-Gesetze einfrieren. Seitdem übte die EU und allen voran Großbritannien massiven Druck auf Island aus, die Verluste der britischen Anleger zu ersetzen. An sich ein ungeheuerlicher Vorgang: ein anderer Staat wird gezwungen – ja geradezu erpresst – für die, in einem Privatsektor entstandenen Verluste einzustehen. Nun müssen die isländischen Bürger also die Schulden der Bankrott gegangenen Banken übernehmen und selbige bis zum Jahr 2024 tilgen. Hier wird eine ganze Generation finanziell versklavt und soll für die riskanten Investmentstrategien einzelner Unternehmen bzw. deren Investoren gerade stehen. Dass sich die Isländer dagegen wehren ist nur allzu verständlich – unverständlich bleibt, warum im Rest Europas (und den USA) diese Reaktion der Bevölkerung ausbleibt, denn auch hier steht am Ende der Bürger für die Verluste der Banken (und nicht nur der Banken) gerade.

    M3 im Euroraum sinkt erstmalig
    Erstmals seit Einführung des Euro sinkt die Geldmenge M3 in absoluten Beträgen (die Wachstumsrate von M3 sinkt dagegen bereits seit knapp 2 Jahren). Bedeutet dies nun, dass der Crack-up-Boom (CuB) abgeblasen wird und wir uns in einer deflationären Spirale befinden? Mitnichten! Da durch die Finanzkrise bereits etliche Banken vollständig oder zumindest teilweise unter staatliche Kuratel gestellt wurden, haben die Staaten die notwendigen Instrumente an der Hand, um die Kreditvergabe (und damit das Wachstum von M3) anzuschieben. Falls sanfte Ermahnungen nicht ausreichen sollten, wird dies notfalls eben auch per Dekret verordnet. Und wie Sie wissen: übermäßige staatliche Einflussnahme ist das wichtigste Kriterium für einen CuB.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 1/2010 Kleiner Rundumschlag - zum Jahresbeginn Wikinger leisten Widerstand In Island formiert sich Widerstand gegen die erzwungene Übernahme der Spekulationsverluste von niederländischen und britischen Anlegern durch die öffentliche Hand – zu Recht! Denn erst wurden die isländische Krone …