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     3004  0 Kommentare Währungen - Carry-Trades - bullische Stärke - Seite 2



    Was Yen-Carry-Trades angeht, so war die Sache zwischen 2004 und Mitte 2008 klar. Aus der synchronen Bewegung von Dollar/Yen und S&P 500 auf der einen, Euro/Yen und EuroStoxx50 auf der anderen Seite lässt sich indirekt darauf schließen, dass die so generierten Mittel zu einem bedeutenden Teil in die jeweiligen Aktienmärkte gewandert sind (siehe Chart!). Dies gilt übrigens auch für Rohstoffe – hier war die Synchronität zwischen dem Rohstoff-Index CRB und Euro/Yen, bzw. Dollar/Yen in dieser Zeit ebenfalls hoch (siehe Chart!).

    Seit September 2010 allerdings ist der Zusammenhang zwischen Dollar/Yen und S&P 500, bzw. CRB zunehmend entkoppelt. Für das Verhältnis von Euro/Yen zu CRB gilt Vergleichbares, was den EuroStoxx50 angeht, ist die Entkopplung nicht sehr weit gegangen. Das lässt sich wohl auch mit dem gegenüber USA und Japan deutlich höheren Zinsniveau des Euro-Raums begründen. D.h. für die Akteure im Dollar-Raum spielten Yen-Carry-Trades seit einigen Monaten nur eine untergeordnete Rolle – QE2 lässt grüßen.

    Jetzt dürfte es hier eine Bewegung zurück geben – Yen-Carry-Trades dürften künftig wieder eine stärkere Rolle bei der Asset-Preis-Entwicklung spielen. Tempoverlust und Wendepunkt deutet sich in den beiden Charts schon an. Das ist auch plausibel angesichts der EZB-Politik und dem Ende von QE2 zur Jahresmitte. Irgend woher muss der billige Treibstoff ja kommen. So gesehen kam den Finanzmärkten die japanische Mehrfach-Katastrophe gerade recht.

    Zunehmende Carry-Trade-Aktivitäten zeigen immer auch eine schwindende Risiko-Aversion. Das gilt auch jetzt, da die aktuelle Situation Yen-Carry-Trades vergleichsweise risikoarm erscheinen lässt.

    Natürlich kommt irgendwann das Fallbeil, wenn solche Carry-Trades rückabgewickelt werden. Aber wer denkt denn heute schon an übermorgen? In der Immobilienkrise hat auch jeder gerne getanzt, so lange die Musik gespielt hat – obwohl jeder die Konsequenzen wissen konnte.

    Aktuell ist aber festzustellen, dass die Risiko-Ausrichtung der Finanz-Märkte hoch ist. Mancher spricht auch von bemerkenswerter bullischer Stärke angesichts der Unruhen in Nahost und der Katastrophe in Japan. Bullische Stärke oder Ignoranz?

    Mal sehen, wie sich diese „bullische Stärke“ in der anstehenden Quartalssaison bewährt. Die Ölpreise steigen mittlerweile deutlich (auch im Vorgriff darauf, dass Japan seine Energiepolitik künftig stärker auf fossile Brennstoffe ausrichten muss). Die hierdurch steigenden Kosten könnten die Unternehmensgewinne künftig schmälern. Dies wird ganz sicher dann passieren, wenn es nicht gelingt, diese auf die Endpreise zu überwälzen oder durch steigende Produktivität zu kompensieren.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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