Börsen in Europa am Mittag

Aufschläge, EZB hebt Leitzinsen an

Paris (aktiencheck.de AG) - Die wichtigsten europäischen Indizes notieren im Donnerstaghandel zur Mittagszeit weiterhin im Plus. Die Grundstimmung am Markt ist weiterhin positiv und die Indizes profitieren auch von der sich abzeichnenden positiven Eröffnung an der Wall Street. Der Dow Jones EURO STOXX 50 (ISIN EU0009658145/ WKN 965814) gewinnt derzeit 0,33 Prozent auf 2.842,10 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 (ISIN EU0009658160/ WKN 965816) verbessert sich um 0,39 Prozent auf 2.591,76 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 (ISIN FR0003502079/ WKN A0C302) legt um 0,52 Prozent zu auf 706,95 Stellen. Die europäischen Länderbörsen tendieren mehrheitlich im Plus.

Der Geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank beschloss auf seiner heutigen turnusmäßigen Sitzung, das Zinsniveau um 25 Basispunkte zu erhöhen. Der zentrale 2-Wochen-Refi-Mindestbietungssatz, zu dem sich die Geschäftsbanken refinanzieren, steigt damit auf 1,50 Prozent. Marktbeobachter hatten diese Entscheidung infolge des zunehmenden Inflationsdrucks bereits im Vorfeld erwartet. In der Eurozone lag die Inflationsrate zuletzt deutlich über der Preisstabilitätsnorm der Europäischen Zentralbank (EZB), die eine Teuerungsrate von unter, aber nahe 2,0 Prozent anstrebt. Zudem hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet kürzlich einen weiteren Zinsschritt signalisiert.

An den US-Börsen zeichnet sich heute eine positive Handelseröffnung ab. So legt der Dow Jones Future derzeit 0,77 Prozent zu. Der NASDAQ-Future rückt momentan um 0,59 Prozent vor, während sich der S&P-Future um 0,52 Prozent verbessert. Am Nachmittag stehen in den USA vor allem noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die ADP Arbeitsmarktdaten zur Veröffentlichung an.

Der neunköpfige Geldpolitische Rat (MPC) der Bank of England (BoE) hat heute beschlossen, das Zinsniveau unverändert zu lassen. Demnach wurde die als Leitzins dienende Repo-Rate bei 0,50 Prozent belassen. Marktteilnehmer hatten im Vorfeld mit dieser Entscheidung gerechnet. Auch das Volumen des Anleihe-Rückkaufprogramms wurde mit 200 Mrd. Britischen Pfund (GBP) bestätigt. Die Industrieproduktion in Großbritannien ist derweil im Mai 2011 nach Angaben von National Statistics zurückgegangen. So verringerte sich der Produktionsausstoß der Industrie (Verarbeitendes Gewerbe und Versorger) binnen Jahresfrist um 0,8 Prozent. Für April war ein Rückgang um 1,2 Prozent verzeichnet worden. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete eine Produktionssteigerung um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Großbritannien brechen die Aktien von Premier Farnell (ISIN GB0003318416/ WKN 863981) im breiten Markt zur Mittagszeit um 23 Prozent ein. Das Unternehmen geht im zweiten Quartal von einem deutlichen Umsatzrückgang aus und erwartet für das Gesamtjahr ein deutlich geringeres Ergebnisplus als zunächst erwartet. So verzeichnete der auf Elektronik- und Industrieprodukte spezialisierte Großhandelskonzern in den ersten beiden Monaten des laufenden Quartals lediglich einen Umsatzanstieg von 1,4 Prozent, was deutlich unter der konzerneigenen Prognose eines Umsatzanstiegs von 6 bis 8 Prozent für das zweite Quartal liegt. Im FTSE 100 stehen die Titel von mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent ganz oben auf dem Einkaufszettel der Investoren, während am Indexende Hammerson auch zur Mittagszeit mit 5 Prozent am stärksten nachgeben.