HP-Spin Off will mit optischen Komponenten an die Weltspitze
Agilent Technologies (NASDAQ: A) ist ein diversifizierter Technologiekonzern, der aus dem strategischen Plan von Hewlett-Packard heraus entstanden ist, die eigenen Aktivitäten auf zwei
unabhängige Unternehmen aufzuspalten.
Bei Agilent sind alle Aktivitäten gebündelt, die mit Test-, Mess- und Überwachungs-Technik zu haben. Außerdem finden sich hier Halbleiter- und optische Komponenten. Zielmärkte sind Kommunikation,
Elektronik, Life Science und Gesundheitswesen.
Agilent konnte kürzlich ins Rampenlicht rücken, als es einen optischen Schalter vorgestellt hat, der zum Einsatz in Switchen und Routern für optische Hochgeschwindigkeitsnetze gedacht ist. Mit
diesem Bauteil wird die Umwandlung der Lichtimpulse in elektrische und die Rückwandlung zur weiteren Übertragung in Glasfaserleitungen vermieden. Bisher war es nämlich nur möglich, auf elektrischem
Wege zu schalten, und so Verbindungen zwischen Teilnetzen herzustellen.
Das Schalten der Verbindungswege auf optischer Ebene ist schneller, sicherer und am Ende deutlich billiger.
Agilent’s Lösung ist vergleichsweise konservativ und greift Ideen auf, die vor einem knappen Vierteljahrhundert Hewlett-Packard entwickelt hat, um den Druckermarkt zu revolutionieren. Zur
Lichtleitung wird eine Flüssigkeit benutzt. Diese kann zur Blasenbildung angeregt werden und reflektiert dann das Licht in eine andere "Flüssigkeitsader". Im Ruhezustand führt sie die Signale zu
der ihr zugeordneten Glasfaserleitung.
Agilent ist allerdings nicht der einzige Anbieter solcher Lösungen. Bereits im März hatte Lucent eine entsprechende Entwicklung angekündigt. Wir berichteten. Auch JDS Uniphase und Nortel Networks
Corp. nutzen in ihren Lösungen miniaturisierte Spiegel, die elektrisch verstellt werden.
Die Analystenmeinungen sind denn auch geteilt. Dabei steht außer Frage, dass der prinzipielle Ansatz des Schaltens auf optischer Ebene richtig ist. Die Frage ist, wer letztlich das bessere und
preiswertere Konzept anbietet. Dabei spielt natürlich auch die Zeit eine große Rolle.
Agilent Technologies wurde im November 1999 von HP ausgegliedert. Am 2. Juni 2000 sollen die restlichen 84% Anteile, die sich in der Hand von HP befinden, an die HP-Aktionäre ausgegeben werden. Für
jede HP-Aktie erhält man dann etwa 0,3 Agilent-Papiere.
Agilent wird heute nach Börsenschluss Zahlen für das abgelaufene Quartal melden. Analysten gehen von einem EPS von 32 Cents aus. Salomon Smith Barney schätzt 34 Cents.
Der Umsatz soll bei etwa 2,5 Mrd. US-Dollar liegen, wobei die Halbleitersparte 25 bis 30% zulegen sollte. 30 bis 35% Wachstum wird dem Test- und Mess-Bereich zugetraut.
Die A-Aktie hatte ihre Erstnotiz bei 44 US-Dollar. Die ATH’s mit über 160 US-Dollar. stammen aus Anfang März 2000.
Aktuell legt der Kurs um mehr als 7,5% im Plus bei 95 5/8 US-Dollar.