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     1919  0 Kommentare Flucht in Sachwerte - Seite 2

    Aktien und Gold

    Wenn Immobilien am oberen Ende der Beliebtheitsskala rangieren, dann bilden Aktien das Schlusslicht in Deutschland. Gold hat gewissermaßen einen Sonderstatus mit Versicherungscharakter für schlechteste Zeiten, aber mit Aktien können sich viele deutsche Anleger einfach nicht anfreunden. Ein Großteil der Bevölkerung verbindet damit mindestens zwei Krisen in den letzten 15 Jahren und misstraut der Finanzbranche tendenziell. Letzterer Einwand mag teilweise seine Berechtigung haben, aber ansonsten sollten Sie Aktien als das betrachten was sie sind: Eine Beteiligung an einem Unternehmen ihrer Wahl. Es gibt gute und schlechte Aktien, wie es gute und schlechte Unternehmen gibt. Die Kurse solider Blue-Chips stehen heute deutlich höher als vor 15 Jahren, trotz der Finanzkrise, sind aber, gegenüber vielen anderen Sachwerten, nicht teuer. Machen Sie sich von den Vorurteilen frei und betrachten Sie die Fakten. Viele Unternehmen schütten jedes Jahr konstante Gewinne in Form von Dividenden an ihre Teilhaber aus. Aktien werden niemals auf Kredit gekauft, was sie, bei genauerem Hinsehen, in der persönlichen Vorsorge nicht riskanter erscheinen lässt, als wenn man eine Immobilie mit einem Fremdkapitalanteil von über 50 Prozent (tatsächlich sind es oft über 70 Prozent) erwirbt. Wer sagt Ihnen, dass Ihr Objekt in zehn Jahren nicht 20 Prozent weniger wert ist, weil das Preis-Mietverhältnis sich wieder seinem historischen Durchschnitt angenähert hat, also deutlich gesunken ist? Aktien sind jederzeit wieder veräußerbar, wenn die Umstände es verlangen oder wenn Ihnen ein anderes Unternehmen profitabler erscheint. Zu guter Letzt können Sie sich als Miteigentümer eines Unternehmens einer gewaltigen Lobby im Rücken sicher sein. In Zeiten großer Krisen haben sich Staaten nicht gescheut, persönliche Vermögen aller Art massiv zu besteuern, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Große Unternehmen wurden dabei häufig verschont, um die Arbeitsplätze (und damit das Gros des Volkseinkommens) nicht zu gefährden. Natürlich unterliegt auch die Aktien-Anlage Schwankungsrisiken. Langfristig bildet sie aber einen wichtigen Baustein der Vermögensbildung.

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    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
    Flucht in Sachwerte - Seite 2 Seit sich die Europäische Zentralbank, genauso wie andere Notenbanken dieser Welt, entschieden hat, der lahmenden Konjunktur mit billigem Geld entgegen zu treten, müssen sich renditeorientierte Anleger neu aufstellen.