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     3086  0 Kommentare Spekulation mit Euro/Dollar: Aktien und Gold - Seite 2

    Aus fundamentaler Sicht spricht ebenfalls einiges dafür, dass sich mit einer Umkehr bei Euro/Dollar auch US- und Euro-Aktien in ihrer relativen Performance zueinander verschieben. Kiyohiko Nishimura weist darauf hin, dass QE-Maßnahmen vor allem in der Phase ihrer Ankündigung Wirkung zeigen, die aber nachlässt, sobald die Zentralbank mit dem Kauf von Anleihen beginnt. Und wenn der Dollar-Index wieder nachgibt (er hat heute im frühen Handel interessanterweise die runde Psycho-Marke von 100 erreicht), dürfte das Bedenken mildern, die US-Multis könnten in ihrer Gewinnentwicklung dauerhaft und stark tangiert werden. Dies ist in Anbetracht des nahen Starts der Quartalssaison für Q1/2015 von besonderem Gewicht. Denkbar, dass nach der steilen Aufwärtsbewegung zuletzt bei DAX & Co, die in deutlich überkauftes Gebiet geführt hat, nun auch US-Aktien einen Blowoff proben. Wenn die historischen Zusammenhänge zwischen Start eines Zinszyklus und Aktienperformance auch dieses Mal gelten, hätte der S&P 500 bis September, dem wahrscheinlichsten Zeitpunkt eines ersten Zinsschritts, einiges an Aufwärtspotenzial vor sich.

    Wie verhält sich Gold in dieser Situation?
    Gold wird hauptsächlich von drei Faktoren beeinflusst: Inflationserwartungen, Dollar-Wert und Unsicherheit. Steigende Inflationserwartungen, sinkender Dollar-Wert und zunehmende (politische) Risiken befügeln seinen Preis.

    Gegenwärtig haben wir es mit beständig sinkender Inflation zu tun, v.a. im Gefolge der seit Mitte 2014 abstürzenden Ölpreise. Der statische Zusammenhang nach Bestimmtheitsmass zwischen Gold und Inflationserwartung (10-jährige Treasury-Rendite – nominal minus real) kommt im Zeitraum September 2008 bis heute auf 37%, selbst zwischen Jahresmitte 2014 und heute werden noch 33% erreicht. Das Bestimmtheitsmaß zwischen Gold und Öl Brent kommt sogar auf 64%. Der Zusammenhang Gold vs Preisentwicklung ist signifikant.

    Stellt man weiter in Rechnung, dass mit dem Beginn des Absturzes der Ölpreise (zuvor zeigten sie auch schon keine starke Entwicklung) nun allmählich Basiseffekte zu wirken beginnen, die dafür sorgen, dass sich die jährliche Inflationsrate stabilisiert, dann dürfte das den Goldpreis zumindest nach unten absichern.

    Wenn gilt, dass der Dollar-Index bei 100 oder knapp darüber ein (zeitweiliges?) Topp ausbildet, so dürfte das den Goldpreis ebenfalls stützen. Dass die Risiken politischer und mit dem Aufpumpen der Bond-Blase auch wirtschaftlicher Art nicht eben kleiner werden, dürfte übergeordnet ebenfalls dafür sprechen, dass Gold eher wieder stärker tendiert. Diese Risiken werden sich nicht ewig ausblenden lassen, wie das, angeregt durch die beständigen konzertierten Pflegemaßnahmen der Notenbanken, derzeit der Fall ist.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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