Kampf gegen Steuerbetrug - NRW gibt verdächtige Daten an 27 Länder
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Kampf gegen Steuerhinterziehung hat Nordrhein-Westfalen Daten über verdächtige Konten in Höhe von rund 100 Milliarden Schweizer Franken an 27 Staaten weitergegeben. Das berichtete NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf. Die NRW-Steuerfahndung sei im Zuge von Ermittlungen gegen Banken auf die Konten Tausender ausländischer Privatleute und Unternehmen mit einem Anlagevolumen von insgesamt bis zu 101 Milliarden Schweizer Franken (rund 93 Milliarden Euro) gestoßen. Bei diesen Kontobeständen sei nun zu prüfen, ob die Erträge ordnungsgemäß versteuert wurden oder nicht.
Die Datensätze habe die NRW-Finanzverwaltung über das Bundeszentralamt für Steuern weitergegeben - an die Behörden etwa in Italien, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien oder Österreich. Es seien nahezu alle EU-Staaten betroffen. Der Minister sprach von einem "riesengroßen" Volumen. Man habe es "schon fast mit einer Umgehungs- und Hinterziehungsindustrie zu tun".
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NRW gilt als Vorreiter im Kampf gegen Steuerhinterziehung und hat seit 2011 elf CDs oder USB-Sticks mit Daten mutmaßlicher Steuerbetrüger mit Schwarzgeldkonten im Ausland angekauft./wa/DP/fbr