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    ETF Securities – Ausblick April 2016  1685  0 Kommentare Die Konjunkturerholung dürfte die Goldpreise nicht aus der Bahn werfen - Seite 2

    Der Konjunkturindikator war offenbar nur in zwei der letzten neun Zyklen von Bedeutung. Sein Vorzeichen wechselte in vielen Zyklen von positiv zu negativ. Anscheinend gehört er zu den am wenigsten stabilen Modellkomponenten. Aus diesem Grund warnen wir davor, ihr zu viel Bedeutung beizumessen. Tatsächlich hat es den Anschein, als stünde der Zyklusindikator momentan in der Nähe eines Hochs, aber die Goldpreise steigen weiter.Wir justieren das Modell dann für jeden Goldpreiszyklus und schauen nach, ob die Einflussgrößen statistisch signifikant sind und die erwartete Aussagekraft haben (siehe nachstehende Tabelle).

    Auch wenn alle Variablen im letzten Zyklus (2008-2016) relevant sind, war dies in den verschiedenen Goldpreiszyklen recht selten der Fall. Der handelsgewichtete US-Dollar war im Zeitverlauf tendenziell die beständigste Modellvariable, die nur in zwei der letzten neun Zyklen (1974-1976 und 2007-2008) an Bedeutung einbüßte. In früheren Phasen war die Welt mit dem Untergang des Bretton-Woods-Systems beschäftigt, und die Dollar-Gold-Beziehung hatte sich noch nicht vollständig ausgebildet. In der globalen Finanzkrise 2007-2008 galt der US-Dollar ebenso wie Gold als sicherer Hafen, was die übliche Beziehung aufbrach.

    In fünf der letzten neun Zyklen war die Inflation eine wesentliche Variable. In den Jahren zwischen 1982 und 1993, die drei Zyklen umspannten, schaffte es die Inflation nicht in den Rang einer bedeutsamen Variablen mit dem korrekten Vorzeichen. Damals gewöhnten sich die USA an ein Klima geringerer Inflation, und die Goldpreise reagierten auf eine Reihe globaler Schocks.

    Die Nominalrenditen waren anscheinend nur in vier der neun letzten Zyklen eine relevante Variable, so für den Großteil der letzten zehn Jahre, zuvor aber nur in den Perioden 1982-1985 und 1993-2001. Die Nominalzinsen waren 1982 wie im jüngsten Zyklus zurückgegangen, wenn auch damals von einem vergleichsweise sehr hohen Niveau.

    Die spekulative Position scheint in dem Zeitraum, für den uns Daten vorliegen, in den meisten Zyklen relevant zu sein. 2001-2007 versagten jedoch die meisten Bestandteile des Modells. Die starken Zugewinne Mitte 2006 (z. B. im Juni 2006 52% gegenüber dem Vorjahr) sind schwer zu rechtfertigen und sprechen für eine Blase.

     

    Überraschungen bei der Inflation und die Abwertung des US-Dollar halten die Preise hoch

    Unter der Annahme, dass die Inflation auf 2% anzieht und der Zyklusindikator um 0,5 Punkte steigt, werden die Goldpreise unserem Modell zufolge wahrscheinlich auf dem aktuellen Niveau von Februar 2017 verharren (sofern der US-Dollar um 5% abwertet und die spekulative Position in der Nähe ihres langfristigen Durchschnitts bleibt)[3]. Eine schärfere Zunahme der Inflation oder Abwertung des US-Dollar könnte die Preise wesentlich höher katapultieren. Hierbei handelt es sich um wahrscheinliche Ergebnisse, wenn die Fed ihre derzeitige Haltung beibehält. Da sich unser Zyklusindikator nahe seiner Allzeithochs befindet, glauben wir nicht an einen wesentlichen Anstieg der Zykluskomponente, was die Rückgänge beim Goldpreis begrenzt.


    ETF Securities
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    ETF Securities ist einer der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsennotierten Rohstoffprodukten (ETPs) und bietet eine umfangreiche Palette an börsennotierten Aktien-, Rohstoff- und Währungsprodukten an. Das Unternehmen hat im Jahr 2003 das erste börsennotierte, physisch hinterlegte Gold-Produkt emittiert. Mittlerweile bietet ETF Securities über 300 ETPs in den Assetklassen Rohstoffe, Währungen und Aktien an, die an den wichtigsten Börsen weltweit notiert sind.
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    Verfasst von ETF Securities
    ETF Securities – Ausblick April 2016 Die Konjunkturerholung dürfte die Goldpreise nicht aus der Bahn werfen - Seite 2 Der Anstieg der Inflation und die Abschwächung des US-Dollar sind für den Goldpreis positiv. Andererseits könnte sich eine Aufwärtsbewegung des Konjunkturzyklus als Belastung für die Goldpreise erweisen. Wenngleich der Konjunkturzyklus unseres Erachtens eine wichtige Triebfeder für die Goldpreise ist, scheint diese Entwicklung jedoch relativ neu zu sein. Setzen sich die alten Beziehungen wieder durch, könnten sich die defensiven Qualitäten von Gold verflüchtigen. Nimmt die Fed die Anhebung der Zinsen im Juni 2016 wieder auf, ist Gold mit etwa 1250 USD fair bewertet. Wir sind weiterhin der Ansicht, dass der Fed vor unseren Augen ein geldpolitischer Fehler unterläuft, weil sie die Normalisierung der Zinsen zu langsam angeht.

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