Exklusive Fondsstudie
Die Spitzenperformer im ersten Halbjahr 2017 - Seite 2
Doch Vorsicht: „Inzwischen ist die chinesische Regierung bestrebt, das Wachstum von Bankkrediten einzudämmen,“ schreibt Didier Saint-Georges, Fondsmanager bei der französischen Fondsgesellschaft Carmignac. Er hält im zweiten Halbjahr auf den weltweiten Aktienmärkten Enttäuschungen für denkbar.
Wer auf einen der Spitzenperformer gesetzt hat, der hatte in der ersten Jahreshälfte allen Grund zufrieden zu sein. (© baranq)
Spitzenreiter sind auch Fonds mit Schwerpunkt Indien
Neben chinesischen Aktienfonds finden sich auch Produkte für den türkischen und indischen Aktienmarkt in der Rangliste der Bestperformer. Die indische Wirtschaft wächst seit 2014 um
durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr. Premierminister Modi wirbt zudem um ausländische Investoren. Derzeit sind zudem erhebliche Investitionen in die Infrastruktur geplant. Allerdings sind im
Juli Neuwahlen, was für politische Unsicherheiten sorgt.
Doch nicht alle Emerging Markets laufen rund. Ins Minus fielen vor allem Schwellenländerbörsen, die von Rohstoffpreisen abhängig sind. Denn der Ölpreis blieb trotz OPEC-Abkommen hinter den Erwartungen. Auch Eisenerz war trotz guter Weltkonjunktur wenig gefragt. Branchenfonds für Energiewerte zählten daher im ersten Halbjahr mit einem Minus von 20 Prozent zu den Schlusslichtern. Auch Fonds, die auf die Börse Moskau und Rio setzten, mussten Federn lassen.
Spitzenrenditen in Österreich
Ein Exot ist die Nummer zwei im ersten Halbjahr, der sogenannte Mischfonds Mozart One, ISIN AT0000A0KLE8. Sein Manager Wolfgang Matejka schaffte 29 Prozent Plus seit jahresbeginn. Er investierte zu
70 Prozent in die eher mittelgroßen Aktien der Börse Wien. Auch im Zwölf-Monats-Vergleich erreichte der Fonds ein Plus 50 Prozent.
Spitzenperformer finden sich vermehrt auch bei Aktien mit niedrigem Börsenwert. Der Prévoir Perspectives, ISIN FR0007071931, erzielte mit europäischen Nebenwerten 24 Prozent Plus. Im Jahresvergleich schafften manche Spitzenfonds sogar 40 Prozent Performance.
Nebenwerte sind gefragt
Kein Wunder: Selbst der Starinvestor Warren Buffet schlägt im deutschen Mittelstandsindex MDax zu. Über seine Rückversicherungsfirma General Reinsurance sicherte er sich
erst unlängst Anteile an einem Chemieunternehmen. „Deutsche Nebenwerte sind oft mit Spezialprodukten in Nischenmärkten tätig. In diesen kleineren Märkten sind sie häufig Weltmarkt-
oder zumindest Technologieführer. Solche Marktführer sind oft krisenresistenter. Zudem ermöglicht eine marktbeherrschende Position tendenziell höhere Gewinnmargen,“ schreibt die
Deutsche Asset Management. Das durchschnittliche Gewinnwachstum deutscher Nebenwerte sei historisch gesehen höher, als das der Bluechips im Dax.