Österreich: Bankensterben in Jungholz und im Kleinwalsertal! - Seite 2
Die Folgen für die beiden Bankplätze und die dort beheimateten Banken waren gravierend. Im Prinzip begann – ein wenig augenzwinkernd – der massive Niedergang der beiden westösterreichischen Bankplätze, nachdem ich das Kleinwalsertal im Jahr 2005 verlassen hatte, um mich auf Mallorca mit meinem eigenen Unternehmen selbständig zu machen.
Was ist aus den Bankplätzen in Jungholz und dem Kleinwalsertal heute geworden?
Jungholz war bzw. galt einst als der Ort mit der höchsten Bankendichte der Welt. Das liegt daran, dass die Gemeinde Jungholz nur rund 300 Einwohner hat, zur damaligen Zeit aber über drei Banken verfügte. Neben dem Bankhaus Jungholz waren das die Sparkasse und die Volksbank in Jungholz. Mit dem Wegfall des österreichischen Bankgeheimnisses und somit dem Ende des Geschäftsmodelles des Bankplatzes als Steueroase, oder besser gesagt als Steuerhinterziehungsstandort, haben sowohl die Sparkasse Jungholz als auch die Volksbank Jungholz mittlerweile ihre Niederlassungen in dem kleinen Bergdorf in Tirol geschlossen.
Eine vergleichbare Entwicklung musste auch der Finanzplatz im Kleinwalsertal über sich ergehen lassen. Im Kleinwalsertal gab es zu Hochzeiten sogar zwei Sparkassen. Die Dornbirner Sparkasse, die zur Sparkassenorganisation in Österreich gehört, sowie eine Niederlassung der deutschen Sparkasse Allgäu (Bild) in Kempten. Beide Sparkassen-Niederlassungen in Riezlern im Kleinwalsertal gibt es heute nicht mehr. Ebenso hat die Bank Austria im Kleinwalsertal ihre Tore geschlossen.
Bankplatz Österreich: Die große Zeit ist lang vorüber!
Unlängst wurde die Sparkasse Kempten sogar von ihren österreichischen Altlasten eingeholt, trotzdem dass die Filiale im Kleinwalsertal bereits im Juni 2016 geschlossen wurde. Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat Mitte März 2017 Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung gegen mehrere Mitarbeiter der Bank eingeleitet.
Wenn ich mir diese Entwicklungen heute anschaue, dann bin ich sehr froh, dass ich im Jahr 2005 meinen zweisitzigen Kleinwagen aus Zuffenhausen packen konnte und mit einem Koffer (ohne Schwarzgeld) und einer Golftasche Richtung Mallorca gefahren bin, in ein neues Leben! Für den Bankplatz Österreich gilt frei nach der inoffiziellen Nationalhymne Österreichs – I am from Austria – von Reinhard Fendrich: „Dei hohe Zeit ist lang vorüber und a die Höll hast hinter dir, vom Ruhm und Glanz ist wenig über, sag mir wer zieht noch den Hut vor dir, außer mir“.
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