checkAd

    Kapitalismus 3.0  4701  0 Kommentare Jahrzehnt des kreativen Kapitalismus

    Die große Finanzkrise ist vorbei. Wie sich als Reaktion darauf die Märkte entwickeln, welche Trends und Megatrends die neue Dekade bestimmen werden, sagt Deutschlands profiliertester Zukunftsforscher Matthias Horx - Carl Batisweiler.

    Matthias Horx ist Optimist. Schon von Berufs wegen. Ein Schwarzseher würde wohl auch schnell die Lust an der Erforschung der Zukunft verlieren. Was nicht bedeutet, dass Horx unkritisch an die Sache herangeht: "Die Krise ist vorbei. Doch in den Köpfen, Herzen und Wertesystemen hat sie zu einer tiefen Erosion der alten Wachstumsparadigmen und einer nicht revidierbaren Suche nach neuen Orientierungen geführt." Die Folge: eine neue Kapitalismusdebatte, alte Ideologien treten wieder auf den Plan, der Staat erlebt eine Renaissance.
    Umstürze, Revolutionen oder totale Verstaatlichung müssen wir dennoch nicht fürchten, denn, so Horx: "Die Zukunft des Kapitalismus ist der Kapitalismus." Kein anderes System sei in der Lage, Freiheit und Prosperität gleichzeitig zu produzieren, Innovationen voranzutreiben und die vielfältigen Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen.

    Bleibt also alles beim Alten? Keineswegs, sind Horx und sein Team vom Zukunftsinstitut überzeugt: "Während die Nachwehen der Krise in vielen Branchen vorübergehend eine Kapital- und Firmenkonzentration bewirken - Marktbereinigungen führen zu Megaplayern ohne nennenswerte Konkurrenz, zeichnen sich dahinter die Konturen einer neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ab, die sich in diesem Jahrzehnt realisieren wird."

    Das aber wird nicht überall auf der Welt gleichzeitig passieren. Denn in den Schwellenländern ist die Situation heute ähnlich der in den westlichen Ländern im 19. Jahrhundert: Die Industrialisierung setzt Millionen von Menschen in Richtung Städte in Bewegung, der Staat sieht seine Aufgabe hauptsächlich als Ordnungsmacht. Beispiele: China und Russland. Der "Kapitalismus 2.0", die Entwicklung im 20. Jahrhundert von der Fabrikarbeit zur modernen Dienstleistungswelt mit ausgefeilten Umverteilungsmechanismen in den westlichen Ländern muss in den Schwellenländern erst durchlaufen werden, wenn auch im Schnelldurchgang, so das Horx-Team.

    Der Sozialstaat der alten Prägung jedenfalls hat für die Zukunftsforscher abgewirtschaftet: "Weil er dazu tendiert, dem Staat immer mehr Pflichten aufzubürden und das Individuum, überzuverwalten' und schließlich zu entmündigen, zerstört er irgendwann die Grundlagen, auf denen er gewachsen ist: eine dynamische und produktivitätssteigernde Wirtschaft."
    Seite 1 von 3



    €urams exklusiv
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    €uro am Sonntag, eines der führenden Wirtschaftsmagazine Deutschlands, bringt jede Woche die wichtigsten Nachrichten aus Unternehmen und Börse. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht wallstreet-online vorab exklusive Meldungen von €uro am Sonntag.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2€urams exklusiv
    Kapitalismus 3.0 Jahrzehnt des kreativen Kapitalismus Die große Finanzkrise ist vorbei. Wie sich als Reaktion darauf die Märkte entwickeln, welche Trends und Megatrends die neue Dekade bestimmen werden, sagt Deutschlands profiliertester Zukunftsforscher Matthias Horx - Carl …