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    Kryptowährung  30238  4 Kommentare Bitcoin: stromfressende Kursrakete?

    Der Bitcoin-Kurs steigt und steigt. Gleichzeitig nimmt aber auch der Stromverbrauch zu. Die Kryptowährung verbraucht jährlich soviel Strom wie ein ganzes Land, der Oman. Sind Kryptowährungen eine Umweltsünde?

    Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin steigt in astronomische Höhen. Im April 2012 kostete ein Bitcoin weniger als 5 US-Dollar. Heute sind es mehr als 7.200 Dollar (09.11.2017, 10:07:35 Uhr, SmartTrade). Dies entspricht einem Anstieg von 143.900 Prozent in fünfeinhalb Jahren! Der Langzeitchart verdeutlicht dieses enorme Wachstum:

    Während sich Anleger über immer größere Renditen freuen, gibt es jedoch ein Problem: Bitcoin-Transaktionen kosten Strom, sehr viel Strom. Denn für die digitale Geldschöpfung und Transaktionen von Kryptowährungen werden gigantische Rechenzentren gebraucht. Eine einzige Bitcoin-Transaktion benötigt in etwa soviel Strom wie eine energiesparende Spülmaschine im Jahr ca. 245 Kilowattstunden. Der hohe Stromverbrauch der Kryptowährungen ist nicht nicht nur ein ökologisches Problem, sondern auch ein ökonomisches. Denn eine Bitcoin-Transaktion würde in Deutschland umgerechnet rund 70 Euro Strom kosten, so die FAZ.

    Das Problem wird sich weiter verschärfen, denn je mehr Transaktionen getätigt werden, um so höher wird der Stromverbrauch. Aktuell schätzt Digiconomist den voraussichtlichen jährlichen Stromverbrauch von Bitcoin auf 26.05 Terawattstunden ( 26.050.000.000 Kilowattstunden). Soviel Strom verbraucht der gesamte Oman im Jahr. Der Bitcoin Energy Consumption Index zeigt den wachsenden Stromverbrauch von Bitcoin:


    Quelle: digiconomist.net/bitcoin-energy-consumption

    Das Problem des hohen Energieverbrauchs von Bitcoin ist schon seit längerem bekannt. Schon vor einigen Jahren hatten Journalisten und Wissenschaftler darauf aufmerksam gemacht. Erste Unternehmen reagieren deshalb bereits und bieten Öko Krypto-Mining an. Beispielsweise will das österreichische Start-up HydroMiner ökologisch und ökonomisch nachhaltiges Mining von Kryptowährungen realisieren. Per Fremdfinanzierung sollen Stromkapazitäten von Wasserkraftwerken und Mining-Anlagen für umgerechnet 65-Millionen Euro gekauft werden (siehe HIER). Da die meisten Rechenzentren in China stehen, werden die meisten Krypto-Minen jedoch weiterhin mit Kohlestrom betrieben.

    Befürworter von Kryptowährungen werden entgegnen, dass auch Geldscheine, Münzen, EC-Kartenzahlungen und Überweisungen viel Strom verbrauchen. Das stimmt, allerdings werden sie auch wirklich zum Bezahlen von Gütern und Dienstleistungen eingesetzt. Bei Kryptowährungen ist dies bisher kaum der Fall. Izabella Kaminska in der Financial Times: „Als ich vor Kurzem in einem Raum von 50 Studenten die Frage stellte, wer schon von Bitcoin gehört habe, hoben fast alle ihre Hand. Als ich fragte, wer schon Bitcoins gekauft habe, hoben etwa ein Drittel ihre Hand. Als ich aber fragte, wer Bitcoin zum Kaufen von Dingen verwendet hab, hob nur einer seine Hand.“

    Fazit: Je höher der Bitcoin-Kurs steigt, umso mehr Strom wird verbraucht. Dies ist ein Problem für die Umwelt. Bisher bleibt der volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen von Kryptowährungen eher begrenzt. Vielleicht wird sich dies aber in Zukunft ändern.

    Quellen:
    digiconomist.net/bitcoin-energy-consumption
    FAZ: „Eine Bitcoin-Transaktion kostet 30 Euro Strom“
    Financial Times: „The environmental costs of bitcoin are not worth the candle“
    bosch-home.com : „SMS46MW03E“




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