Reformationstag neuer Feiertag in Schleswig-Holstein
KIEL (dpa-AFX) - Schleswig-Holstein hat den protestantischen Reformationstag am 31. Oktober als neuen gesetzlichen Feiertag eingeführt. Der Landtag billigte den Gesetzentwurf am Donnerstag in Kiel mit großer Mehrheit ohne Gegenstimmen bei vier Enthaltungen. Die Schleswig-Holsteiner bekommen den zusätzlichen Feiertag bereits in diesem Jahr. Er fällt diesmal auf einen Mittwoch.
In der Debatte machten Redner von SPD, Grünen, FDP und SSW deutlich, dass sie statt eines weiteren kirchlichen Feiertages einen säkularen Feiertag wie den Tag des Grundgesetzes, der Landesverfassung, des Kieler Matrosenaufstandes von 1918 oder den Weltfrauentag lieber gehabt hätten. Nur Abgeordnete von CDU und AfD sprachen sich klar für den Reformationstag aus. Allerdings betonten alle, dass ein zusätzlicher Feiertag im norddeutschen Verbund zu begrüßen sei. Es wurde auch auf das Ungleichgewicht verwiesen, dass Schleswig-Holstein bisher nur 9 Feiertage hatte, während es in Bayern 13 sind.
Der Reformationstag ist bisher nur in den neuen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag gewesen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte sich für einen weiteren christlichen Feiertag eingesetzt, allerdings im norddeutschen Verbund. Hamburg, Niedersachsen und Bremen wollen den Reformationstag ebenfalls noch in diesem Jahr als gesetzlichen Feiertag einführen.
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Der Reformationstag erinnert an Martin Luthers Anschlag seiner 95 Thesen vor 500 Jahren am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der Reformation. In den Thesen kritisierte Luther unter anderem den Ablasshandel zum Sündenerlass, mit dessen Einnahmen der Petersdom in Rom erneuert werden sollte. Luther sah darin einen Missbrauch und rief zur Rückbesinnung auf die Bibel auf./mho/DP/tos