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Bundesregierung warnt vor Optimismus bei Brexit-Verhandlungen
(Fehlender Text ergänzt)
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Bundesregierung warnt trotz der jüngsten Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen vor allzu großen Hoffnungen auf eine schnelle Einigung über ein Gesamtpaket. "Es ist nicht leichter geworden", sage Europastaatsminister Michael Roth (SPD) am Dienstag am Rande von EU-Beratungen in Brüssel. Die britische Regierung habe nach wie vor nicht gesagt, wie die künftigen Beziehungen realistisch aussehen könnten. "Man kann sich nicht die beste beider Welten aussuchen - einmal die Vorteile eines EU-Mitgliedslandes und die Vorteile eines nicht EU-Mitglieds", kommentierte der SPD-Politiker zu den bislang vorliegenden Vorstellungen.
Fortschritte bei den Verhandlungen waren am Montag in der Frage erzielt worden, wie die Übergangsfrist nach dem für März 2019 geplanten EU-Austritt Großbritanniens aussehen soll. Geplant ist nach der Einigung, dass bis Ende 2020 erst einmal alles bleiben soll wie bisher. Die Übergangsphase ist aber nur ein Teil des Pakets, das einen möglichst komplikationslosen Brexit ermöglichen soll. Sie würde nur beginnen können, wenn sie die EU und Großbritannien auch in allen anderen Austrittsfragen einig werden. Dazu gehört beispielsweise die, wie künftig die Grenze zwischen Irland und Nordirland aussehen soll.
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Zur Stimmung bei den Verhandlungen sagte Roth: "Ich bin ein bisschen ungeduldig. Nicht weil ich nicht gerne verhandle, ich bin vor allem ungeduldig, weil ich mir am Ende natürlich ein vernünftiges Ergebnis für alle Beteiligten wünsche." Niemand wolle Großbritannien bestrafen, aber am Ende müsse das Land eben liefern. "Wir können nur dann substanziell verhandeln, wenn die Briten endlich auch Butter bei die Fische machen", ergänzte er./aha/DP/jha