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    Toronto  1706  0 Kommentare Google plant eine Smart City und könnte dem Megatrend den Dolchstoß versetzen - Seite 2

    Die United Smart Cities-Initiative der Vereinten Nationen nennt beispielsweise folgende Schlüsselbereiche dieser Entwicklung: Urbane Mobilität, nachhaltiges Wohnen, saubere Energie und eine effiziente Abfallwirtschaft. In Amsterdam, London und Berlin werden bereits Daten erfasst, um die Stadtthemen im Rahmen von Smart City-Konzepten anzugehen. Das Konzept Smart Cities findet auch seine Berechtigung vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung. Im Jahr 1985 lebten 41,2 Prozent der Bevölkerung in Städten, für das Jahr 2025 wird ein weltweiter Anteil der Bevölkerung in Städten von 58,2 Prozent prognostiziert - während es 2050 circa 66,4 Prozent sein sollen. Generell verzeichnen sowohl die Städte in den Industrienationen als auch Entwicklungsländern einen hohen Zuzug. Dieser Trend wird anhalten und sich verstärken. 

    Damit sich das Smart City-Konzept durchsetzt, braucht es eine soziale Komponente, denn ohne Bewohner könnten die Smart Cities zu den Geisterstädten von Morgen werden. Was kann Google dazu beitragen? In der ersten Phase muss Google Widerstand überwinden, denn in Quayside, dem von Googles Schwesterunternehmen Sidewalk Labs entworfenen Smart City-Viertel in Toronto, wuchs der Widerstand gegen die Smart City-Technologie, als bekannt wurde, dass zukünftig die Gebäude, die Bewegungen der Menschen auf dem Bürgersteig und vieles mehr überwacht werden, um die Effizienz von natürlichen Ressourcen und des öffentlichen Nahverkehrs zu verbessern. Für zusätzlichen Misstrauen sorgte die Tatsache, dass das Unternehmen dafür bekannt ist, dass es persönliche Daten verkauft, um seine Nutzer zu beeinflussen.

    Obwohl Sidewalk Labs mehrere Millionen Dollar investierte, um öffentliche Treffen durchzuführen und einen Plan entwickelte, mit dem Vorurteile abgebaut werden sollten, lehnen die Bürger den Einsatz von Monitoring in ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld ab. Die Bürger befürchten, dass letzlich das Gefühl verloren gehen wird, zu Hause zu sein. Auch in anderen Städte gab es bereits Widerstand gegen Smart City-Konzepte z. B. London und Barcelona. Die Gegner befürchten eine Verletzung der Privatsphäre und der Verdrängung von bestimmten sozialen Gruppen aus dem öffentlichen Raum. Angesichts dieser Opposition haben es die Technologien für Smart Cities zukünftig eher schwer. Womöglich werden sie nicht in Städten zur komplett vernetzten Anwendung kommen, sondern beschränkt sein auf bestimmte Straßenabschnitte und Funktionen. Die Technologiebegeisterung wird - ähnlich wie in den 1960er Jahren - eine Gegenbewegung hin zur Altstadt auslösen.  

    Quellen:

    Architecture Now

    Statista


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    Dr. Carsten Schmidt
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    Dr. Carsten Schmidt studierte an der FU Berlin Betriebswirtschaft und Neuere Geschichte. Er promovierte bei Prof. Dr. Paul Nolte. Schmidt organisierte Lehrveranstaltungen und Konferenzen am Center for Metropolitan Studies (TU Berlin). Hielt an der TU Istanbul einen Vortrag zu New York. Ist Buchautor von: Manhattan Modern. Darüber hinaus war er für Rocket Internet im Bereich Content tätig und veröffentlicht regelmäßig Aufsätze zum Berliner Immobilienmarkt.
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    Verfasst von Dr. Carsten Schmidt
    Toronto Google plant eine Smart City und könnte dem Megatrend den Dolchstoß versetzen - Seite 2 Smart City ist ein Begriff der Stadtentwicklung, der sämtliche Anstrengungen umfasst, damit durch den Einsatz von technischen Innovationen unsere Städte nachhaltiger werden. In Europa gibt es viele Förderprogramme, während in den USA und Kanada private Unternehmen dem Trendthema zum Durchbruch verhelfen könnten. Dazu gehört Sidewalk Lab, ein Unternehmen des Googlekonzerns. In Toronto könnte die erste Smart City vom Reißbrett entstehen, jedoch gibt es Widerstand.

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