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KfW / KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Der Höhepunkt ist überschritten
KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Der Höhepunkt ist überschritten Frankfurt am Main (ots) -
- Mäßiger Jahresauftakt nimmt Konjunktur in der Eurozone den Schwung
- KfW Research revidiert Konjunkturprognosen für 2018 und für 2019 auf 2,2 % bzw. 1,9 % nach unten (Vorprognosen: 2,4 % bzw. 2,2 %) - Verlangsamung zum Teil Sonderfaktoren geschuldet, aber auch
politische Störfeuer belasten und bergen Abwärtsrisiken
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im 1. Quartal deutlich schwächer gewachsen, als es die Rekordstimmung in den Unternehmen zu Jahresbeginn hat erwarten lassen. Das Wachstumstempo hat sich nach dem
kräftigen Aufschwung des vergangenen Jahres auf ein Quartalsplus von nur noch 0,4 % halbiert. Verantwortlich dafür zeichnet maßgeblich die Schwäche des Exportgeschäfts, das vor allem in Deutschland
und Italien spürbar schrumpfte. Das schwache Auftaktquartal macht eine Abwärtsrevision der KfW-Konjunkturprognose unumgänglich. KfW Research korrigiert die Wachstumsprognosen für die Eurozone nach
unten auf 2,2 % für das Jahr 2018 (Vorprognose: 2,4 %) sowie auf 1,9 % für das Jahr 2019 (2,2 %).
"Die Wirtschaft der Eurozone hat nach dem kräftigen Aufschwung 2017 einen mäßigen Start ins Jahr 2018 hingelegt. Die konjunkturelle Verlangsamung im 1. Quartal ist zwar durch eine ungünstige
Kombination mehrerer Sonderfaktoren wie die ausgeprägte Grippewelle, Streiks oder die ungewöhnlich lange ungünstige Witterung überzeichnet, doch auch die Abwärtsrisiken nehmen zu. Gleichzeitig ebbt
die Euphorie in den Unternehmen ab, die Stimmungsindikatoren sinken seit Jahresbeginn auf breiter Front. Allem voran belasten die gestiegenen politischen Unsicherheiten wie die Sorgen um die
transatlantischen Handelsbeziehungen oder den zukünftigen Kurs der neuen italienischen Regierung", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Die Konjunktur in der Eurozone hat
ihren Höhepunkt überschritten."
Trotzdem bleibt das Konjunkturbild für die Eurozone im laufenden Jahr zunächst recht positiv, nicht zuletzt weil die fundamentale Datenlage unverändert gut ist: Die Stimmung in den Unternehmen ist
trotz der Rückgänge noch immer überdurchschnittlich, die Arbeitslosigkeit sinkt weiter und hat zuletzt ein neues Nachkriegstief erreicht (8,5 %), die Beschäftigung nimmt zu. Bei günstigen
Finanzierungsbedingungen und freundlichen Absatzerwartungen sollten die Unternehmen die Erneuerung und Erweiterung ihres Kapitalstocks angesichts voll ausgelasteter Kapazitäten weiter vorantreiben
und investieren. Im nächsten Jahr werden weitere Belastungsfaktoren auf die Wachstumsrate durchwirken: Angebotsseitig bremsen die enger werdenden Kapazitäten, nachfrageseitig dürfte der Außenhandel
weniger Schub bringen. Die bisher ergriffenen protektionistischen Maßnahmen und verschärfte Sanktionspolitik der US-Regierung sind in ihren direkten quantitativen Auswirkungen zwar gering.
Gemeinsam mit dem Brexit sorgen sie aber für Unsicherheit unter den Exportunternehmen. Hinzu kommt, dass der Euro sich über den Prognosehorizont hinweg auf höherem Niveau bewegen wird als 2017. Im
Zuge der geldpolitischen Normalisierung werden des Weiteren die Finanzierungsbedingungen langsam straffer. Insgesamt wird das Wachstum der Eurozone daher auf 1,9 % zurückgehen.
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter: www.kfw.de/konjunkturkompass
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