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     435  0 Kommentare Ifo-Chef Fuest kritisiert Euro-Politik

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ifo-Präsident Clemens Fuest sieht die Eurozone auf einem riskanten Kurs und warnt davor, die deutschen Sparer und Steuerzahler zu überfordern. Die Probleme der Eurozone seien auf dem jüngsten EU-Gipfel nicht einmal diskutiert, geschweige denn gelöst worden, sagte der Ökonom am Mittwoch in München.

    Die Mitgliedstaaten hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht, die Verschuldung vieler Länder wie Italiens oder Portugals sei zu hoch: "Im nächsten Abschwung wird Italien in Schwierigkeiten geraten." Dann müssten aber in erster Linie die italienischen Steuerzahler und die Gläubiger der italienischen Staatsanleihen ihren Beitrag leisten, nicht die deutschen Steuerzahler und Sparer.

    Das Hauptproblem sei, dass Banken mit heimischen Staatsanleihen vollgepumpt seien. Ein Ausfall dieser Staatsanleihen werde auch die Banken in Schieflage bringen, sagte der Wirtschaftsforscher. Eine europäische Bankenunion mit gemeinsamer Einlagensicherung dürfe es nicht geben, solange das Problem der Staatsanleihen nicht gelöst sei. Der Eurogruppenchef und portugiesische Finanzminister Mario Centeno habe eingeräumt, dass die Staaten "in diesem wichtigsten Punkt der Eurozone besonders uneinig sind. Das ist eine schlechte Nachricht".

    Bislang vertrauten die Investoren darauf, "dass man Italien schon retten wird", sagte Fuest. Sinnvoll wäre, wenn Banken mit besonders vielen heimischen Staatsanleihen diese mit mehr Eigenkapital absichern müssten. Die europäische Bankenaufsicht sollte Ausfallgarantien, "die too-big-to-fail-Subventionen durch die Steuerzahler" für große, international vernetzte Institute senken und mehr auf genügend Eigenkapital der Banken achten, statt sich in Details zu verzetteln./rol/DP/jha





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