Britische Opposition
Diese Regierung kann Brexit nicht aushandeln
LONDON (dpa-AFX) - Nach dem Rücktritt des britischen Außenministers Boris Johnson hat die Opposition der Regierung Chaos und mangelnde Glaubwürdigkeit vorgeworfen. "Wie kann irgendjemand der Premierministerin zutrauen, einen guten Deal mit 27 EU-Regierungen zu bekommen, wenn sie nicht mal einen Deal innerhalb ihres eigenen Kabinetts aushandeln kann?", fragte Labour-Chef Jeremy Corbyn am Montag im Unterhaus in London. Regierungschefin Theresa May hatte zuvor ihren Brexit-Kurs verteidigt. "Diese Regierung kann eindeutig keinen guten Deal für Großbritannien erreichen", sagte Corbyn.
Corbyn erinnerte daran, dass seit dem Brexit-Referendum inzwischen zwei Jahre vergangen sind. "Zwei Jahre mit Sprüchen, Zögern und internen Kämpfen im Kabinett", sagte er. Es blieben nur noch ein paar Monate für Verhandlungen. "Wir haben eine Regierungskrise, zwei Minister sind zurückgetreten und uns ist immer noch nicht klarer, wie die künftige Beziehung zu unseren nächsten Nachbarn und wichtigsten Partnern aussehen wird."
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Kurz nachdem May am Freitag die Zustimmung ihres Kabinetts zu ihrem Brexit-Kurs erhalten hatte, waren erst Brexit-Minister David Davis, dann Außenminister Boris Johnson zurückgetreten. Das gilt als schwerer Schlag für May, die versucht, sich gegen die Hardliner in den Reihen ihrer konservativen Regierung durchzusetzen. Sie will eine Freihandelszone für Waren und landwirtschaftliche Erzeugnisse mit der EU./DP/nas