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    Börsen-Zeitung  479  0 Kommentare Lokomotive Deutschland, Kommentar zum Wirtschaftswachstum von Archibald Preuschat

    Frankfurt (ots) - Wer im Juni die Zeitung zur Hand genommen hat,
    der konnte schnell Zukunftsängste bekommen. Schlagzeilen über einen
    bevorstehenden Handelsstreit, ja Handelskrieg, machten die Runde.
    Volkswirte kalkulierten schon durch, was der Zusammenbruch globaler
    Wertschöpfungsketten an Wachstum kosten könnte, und nicht selten
    endeten ihre Berechnungen in Rezessionsszenarien. Die
    Negativerwartungen schlugen sich dementsprechend auch in den
    einschlägigen Frühindikatoren für die Konjunktur nieder.

    Jetzt aber hat das Statistische Bundesamt valide Daten vorgelegt -
    und siehe da: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zurückliegenden
    zweiten Quartal um das Zehntel eines Punktes stärker gewachsen als
    das Volkswirte erwartet hatten - nämlich um 0,5 Prozent, wenn das
    Vorquartal zum Vergleich herangezogen wird. Wichtiger noch: Das
    Wachstum fiel auch stärker aus als die (nach oben revidierten) 0,4
    Prozent vom Jahresbeginn.

    Das wird wohl auch in Luxemburg überrascht haben. Denn Eurostat
    musste seine zweite Schätzung für das BIP in der Eurozone um das
    Zehntel eines Punktes nach oben revidieren: 0,4 Prozent statt den 0,3
    Prozent in der ersten Schätzung lautet das Plus gegenüber dem ersten
    Quartal. Deutschland ist nicht nur die größte Volkswirtschaft der
    Eurozone, es ist auch ihre Wachstumslokomotive. Spaniens Wirtschaft
    wuchs zwar um 0,6 Prozent, das aber ist das niedrigste Plus seit vier
    Jahren.

    Dabei punktet Deutschland in Disziplinen, in denen es vor einigen
    Jahren noch schwächelte. Vor einem halben Jahrzehnt etwa ermahnte der
    damalige EU-Kommissar Olli Rehn Deutschland noch, mehr zu
    konsumieren, damit Europa in Schwung kommt. Die Triebfeder des
    Wachstums im zweiten Quartal 2018 war der Binnenkonsum, getragen von
    den privaten Haushalten, was keine neue Entwicklung ist, aber eben
    auch von höheren Staatsausgaben, die im Vorquartal noch rückläufig
    waren und das BIP-Wachstum gedämpft hatten. Auch die Investitionen in
    Ausrüstungen, Bauten und sonstigen Anlagen legten zu.

    Für das Gesamtjahr ist ein Wirtschaftswachstum mit einer zwei vor
    dem Komma in Reichweite. Anhaltend kräftige Beschäftigungszuwächse
    lassen eine günstige Entwicklung der verfügbaren Einkommen vermuten
    und auf eine robuste Konsumnachfrage im zweiten Halbjahr folgern.
    Natürlich lassen sich die Sorgen um drohende Handelskriege nicht
    einfach als Verschwörungstheorien abtun. Aber es hilft durchaus, sich
    auf seine eigenen Stärken zu besinnen.

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