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     376  0 Kommentare Deutschland AG – Aladdin will Merkels Stuhl

    börse_winter_symbolUnter vielen Investoren in der Finanzwirtschaft gilt Friedrich Merz als Traumbesetzung für den CDU-Vorsitz. Das ist konsequent, denn mit Aladdins Hilfe war Merz Chefaufseher der Deutschland AG und hat beste Verbindungen zum größten Vermögensverwalter der Welt. Dazu will Merz mehr Aktionäre – konsequent ist er. 

    Seit der Finanzkrise 2008 ist das weltweite Finanzvermögen immens gestiegen, unter anderem Dank der lockeren Geldpolitik vieler Notenbanken. Die US-Firma Blackrock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und es liegen knapp sechs Billionen Euro in ihrer Hand. Schon vor gut zwei Jahrzehnten hat der US-Konzern beschlossen, zehn Prozent seiner Investorengelder von einem Supercomputer namens Aladdin verwalten zu lassen.

    Vertrauen in die Algorithmen

    Dieser Mega-Rechner ist einer jener Gründe, warum Pensionskassen und Staatsfonds sowie Stiftungen und Versicherer aus sehr vielen Ländern dem Vermögensverwalter Milliarden in die Hände geben. Aladdin ist ein riesiges Datenanalysesystem, arbeitend mit Algorithmen und einer ganzen Schar von Analysten. 200 Millionen Kalkulationen pro Woche soll Aladdin ausführen.

    Zu den erwähnten zehn Prozent gehören auch wesentliche Anteile an der Deutschland AG, wenn man den Dax so nennen will. Von Aladdin ist es nun nur noch ein Gedankensprung zu Angela Merkel und ihrem von der Wirtschaft gewünschten Nachfolger. Denn Friedrich Merz ist Chefaufseher für Blackrock in Deutschland. Niemand dreht bei Beteiligungen an deutschen Firmen ein derart großes Rad wie der Verwalter aus den USA. Dazu ist Merz in der Atlantik-Brücke aktiv, bessere Verbindungen in die USA kann man sich aus seiner Sicht kaum wünschen.

    Merz beaufsichtigt Blackrock Deutschland nunmehr seit zwei Jahren und hat damit Einfluss auf zahlreiche DAX-Unternehmen. So gehören Blackrock beispielsweise rund fünf Prozent an Lufthansa und K+S, sechs Prozent an der BASF, Adidas, Allianz und Eon sowie Heidelcement und Merck. Die Liste ließe sich mit anderen Prozentzahlen auf Siemens, Linde und viele mehr erweitern.

    Merz liefert was er ist

    Insgesamt verwaltet Blackrock weltweit 6,3 Billionen Dollar. 4,5 Prozent des Dax sind in den Händen der Amerikaner. Das entspricht selbst bei den momentan gerupften Marktwerten noch rund 50 Milliarden Euro. Dass der Aufsichtsratsvorsitzende eines weltweiten Riesen direkt den Weg an die Spitze der größten Partei Europas sucht ist daher nicht nur bemerkenswert, sondern aus vielerlei Hinsicht mit Interessen belegt. Dies wird bis Anfang Dezember sicher breit diskutiert, doch einen Vorteil muss man Merz zugestehen. Im Gegensatz zu mehr als zweifelhaften Schritten vieler Berufspolitiker, die im Kabinettsjob vorbereitet direkt die Drehtür in den Lobbyismus wählten – Beispiele von Klaeden und Wissmann – geht Merz den Weg anders herum und ist transparent mit dem, wie er vorgeht. Wer Merz wählt, weiß mit Sicherheit, was er bekommt.

    Auch auf Aladdin dürfte es Einfluss haben, ob die CDU-Mitglieder für Merz die Wunderlampe anknipsen. Denn der Supercomputer dürfte in seinen Algorithmen ebenso wie die menschlichen Analysten von Blackrock auch die politische Lage und Wirtschaftsfreundlichkeit einer Regierung genau einarbeiten. Anleger dagegen sind nicht zwangsweise im ETF-Bereich auf Aladdins Dienste angewiesen. Auch europäische Anbieter wie Lyxor bieten den Einstieg in die Deutschland AG via ETF. Wer seine Geschäfte bei Flatex oder Degiro tätigt, kann sogar die Ordergebühren sparen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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