Integra - Fondskäufe nach "strong buy" (oder umgekehrt)
Der Anbieter von Web-Hosting Services, Integra SA, teilt mit, dass institutionelle Anleger beim Unternehmen eingestiegen sind. Es handelt sich um FMR Corp. und Fidelity International Limited, die beide zu Fidelity Investments gehören. Es werden 2,89, bzw. 2,15 Prozent gehalten, was einem Stimmrechtsanteil von 2,75, bzw. 2,04 Prozent entspricht. Fidelity ist das größte private Investmenthaus in den USA mit mehr als einer Billion US-Dollar anvertrautem Kundenvermögen.
Der Schritt ist vielleicht bedeutender als die prozentualen Anteile vermuten lassen. Fidelity ist bekannt für einen guten "Riecher" im Telekommunikations- und Internet-Bereich.
Henne oder Ei?
Erst vor einigen Tagen, am 12. September, hatte Derek Brown, Analyst bei Robertson Stephens für "European Internet and eCommerce", die Aktie von Integra mit "strong buy" bewertet. Getragen von
einer unerwartet starken Umsatzentwicklung im zweiten Quartal sei man besonders angetan vom Ausblick auf die künftige Geschäftsentwicklung. Integra sollte als ein Führer in der europäischen
Internet-Infrastruktur-Szenerie die Umsätze im Hosting-Bereich massiv ausweiten und die Geschäftsbeziehungen mit Softwareanbietern wie Intershop verstärken. Der Gewinn je Aktie für das Jahr 2000
wird auf minus 1,07 Euro geschätzt.
Auch andere Analysten positiv
Die Analysten von Lehman Brothers empfahlen die Aktien von Integra Anfang des Monats erneut als Outperformer. Das EPS des zweiten Quartals habe mit minus 1,10 Euro schlechter gelegen als erwartet
(-0,80 Euro). Die Differenz sei aber durch die Amortisation der zwischenzeitlich getätigten Aquisitionen zu erklären. Auch wenn das dritte Quartal nochmals schlechtere Zahlen bringen könnte, so
rechnen die Analysten doch für 2001 mit starkem Wachstum. Sie bekräftigen ihr Kursziel von 25 Euro.
Aktuelle Zahlen
Integra verfügte per Ende Juli über 105 Mio. Euro Cash. Davon stammen 57,4 Mio. Euro aus der im Juli abgeschlossenen Kapitalerhöhung. Das gibt dem Unternehmen Spielraum für die erfolgreiche und vor
allem schnelle Umsetzung seiner Investitionsvorhaben. Man will an zentralen Orten in Europa Dienstleistungszentren errichten.
Die Anzahl der betriebenen Websites nahm im zweiten Quartal um 237 Prozent auf 1.266 zu. Im ersten Quartal 2000 waren es 1.138 Sites. Damit ergibt sich eine jährliche Steigerungsrate von 53
Prozent. Der durchschnittliche jährliche Auftragswert der fünf größten Aufträge für Managed und Application Hosting, die im zweiten Quartal neu herein kamen, entspricht 168.000 Euro. Das ist ein
Zuwachs um 22,2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal.
Der (konsolidierte) Umsatz des zweiten Quartals 2000 konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,6 auf 13,74 Mio. Euro gesteigert werden. Im ersten Quartal des laufenden Jahres waren 5,11 Mio.
Euro erzielt worden. Die Bruttogewinnmarge stieg im zweiten Quartal auf plus 5,1 Prozent. Im ersten Quartal hatte sie noch bei minus 0,8 Prozent gelegen.
Der Chart
Die Aktie notiert bei 15,85 Euro, 4,3 Prozent besser als gestern. Die Chartformation zeigt ein Dreieck, das gegenwärtig bei 16,50 nach oben, bei knapp 15 nach unten verlassen würde. Stochastik im
überverkauften Bereich an Kaufsignal. GD30 bei 15,25 wurde aktuell genommen, RSI steigend im Mittelfeld. GD100 bei 17,10 Euro. Statische Widerstände bei 20, Unterstützung bei ca. 13 Euro.