Warnung
Türkei: Verschärft sich die Lira-Krise weiter?
Während viele Analysten im dritten Quartal 2019 lediglich von einer leicht schwächelnden Lira ausgehen, warnt die kanadische Investmentbank TD Securities vor einer deutlichen Verschärfung der türkischen Währungskrise.
Der Wert der Lira könnte gegenüber dem US-Dollar bereits im dritten Quartal um vierzig Prozent sinken, so TD. Damit wäre ein US-Dollar 8,9 Lira wert, aktuell entspricht ein US-Dollar 5,35 Lira.
Zuerst berichtete darüber "Bloomberg".
Cristian Maggio, Leiter der Emerging-Market-Strategie bei TD sagte: "Das typische Muster ist, dass die Lira von einer Krise zur nächsten übergeht, mit relativer Ruhe dazwischen. Wir glauben, dass wir uns derzeit in einer solchen Situationen befinden".
Die Gründe für die sich verschärfende Lira-Krise sieht TD vor allem in der schwächelnden türkischen Wirtschaft sowie einer hohen Inflation. Weiterhin belaste die Lira ein hohes Zahlungsbilanzdefizit, ein "düsterer" Ausblick für die Banken des Landes, die mit einer wachsenden Zahl fauler Kredite konfrontiert sind, und eine "De-facto-Dollarisierung" der Wirtschaft.
Durch die Lira-Krise im vergangenen Sommer hatte die türkische Währung gegenüber dem US-Dollar fast ein Drittel ihres Wertes verloren. Viele türkische Kreditnehmer, die Kredite in Fremdwährungen genommen hatten, kämpfen seitdem ihre Kredite zurückzuzahlen. Die Zentralbank reagierte mit einer Zinserhöhung um 625 Basispunkte im September, was zu einer temporären Beruhigung der Währungs-Krise führte.
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