Vorstandswoche Favorit auf Rekordkurs!

Großer Hebel durch Elektromobilität?

Vorstandswoche-Altfavorit Nabaltec entwickelt sich großartig! Im Jahr 2018 expandierten die Umsätze um knapp 5 % auf fast 177 Mio. Euro. Das EBIT lag bei 18.5 Mio. Euro, die Marge betrug 10.4 %. Sehr gut ist der Anbieter von umweltfreundlichen, flammhemmenden Füllstoffen und Spezialoxiden ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz expandierte um mehr als 7 % auf 48.5 Mio. Euro. Das EBIT betrug 5.8 Mio. Euro und die Marge zur Gesamtleistung kletterte auf 12.1 %.

Bei unserem Treffen auf der Frühjahreskonferenz von Equity Forum mit CEO Johannes Heckmann, zeigt sich dieser zuversichtlich, den erfolgreichen Kurs des 1. Quartals weiter fortzusetzen. „Wir wollen nachhaltig deutlich wachsen und können bisher auch noch keine Abkühlung oder Eintrübung der Nachfrage erkennen“, so Heckmann. „Wir sind breit aufgestellt und können keine großen Gewitterwolken erkennen.“ Finanzvorstand Günther Spitzer, der an dem Gespräch ebenfalls teilgenommen hat, bekräftigt die Prognose für 2019. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 190 und 195 Mio. Euro und eine EBIT-Marge zwischen 10 und 12 %. Wir halten diese Annahmen für konservativ. Nabaltec unterteilt das Geschäft in 2 Bereiche: Funktionale Füllstoffe und Spezialoxide. Im Bereich Spezialoxide verfügt das Unternehmen in Europa über eine Kapazität von 85 000 Tonnen. Bei funktionalen Füllstoffen liegt die Kapazität in Europa bei 140 000 Tonnen Aluminiumhydroxide und 7 000 Tonnen Böhmite. Bis Jahresende wird sich die Kapazität in den USA auf 65 000 Tonnen Aluminiumhydroxide verdoppeln. Die neue US-Gesellschaft Naprotec in Chattanooga wird nach derzeitiger Planung im 2. Halbjahr 2019 die Produktion für veredelte Hydroxide mit einer Kapazität von ca. 30 000 Tonnen pro Jahr aufnehmen. Die US-Gesellschaft Nashtec wird ab dem 2. Quartal die vollumfängliche Belieferung der Kunden in Amerika übernehmen. Nashtec erzielte in 2018 noch Verluste und soll 2019 den Break-Even erreichen.

Bis zum Jahr 2023 erwartet das Management einen Anstieg des Umsatzes aus eigener Kraft auf 250 Mio. Euro. Die Gewinne sollen dabei ebenfalls deutlich ansteigen. „Wir erwarten ein starkes und kontinuierliches Wachstum beim EBITDA in den nächsten Jahren“, sagt Spitzer. Die bisherige EBIT-Marge hat durchaus noch Luft. Läuft alles glatt, dann könnte Nabaltec mittelfristig durchaus EBIT-Margen von bis zu 15 % einfahren, was der Vorstand aber nicht kommentieren wollte. Der Hebel liegt in der Elektromobilität. Das Geschäft mit Böhmit gewinnt bei Nabaltec zunehmend an Bedeutung und wächst sehr dynamisch. Die Nabaltec-Böhmite kommen als Oberflächenmaterial der Separatorfolien in Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Das schützt die Folie vor Temperaturschwankungen. Sollte die Folie reißen, würde durch einen Kurzschluss die Batterie zu brennen beginnen. Treiber ist das Elektroauto. Bisher hatte dieses Geschäft einen Anteil am Umsatz von weniger als 5 %. Die gesamte Kapazität von derzeit 7 000 Tonnen entspricht einem Umsatz von über 20 Mio. Euro bei EBITDA-Margen von etwa 30 %. In 2019 werden voraussichtlich erst 3 000 Tonnen davon genutzt. Im kommenden Jahr wird sich das Management aber entscheiden müssen, ob die Kapazitäten für Böhmite nicht verdoppelt werden müssen. Sollte die Kapazität verdoppelt werden, dann würde dies zusätzliche Investitionen von 10 bis 15 Mio. Euro auslösen, was angesichts der strammen Margen aber sehr überschaubar ist. Kommt es zu einem Boom in der gesamten Elektromobilität sind Böhmite für Nabaltec ein echter Gewinntreiber.