US-Regierung wirft Teheran 'atomare Erpressung' vor
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die USA haben dem Iran angesichts des weiteren Teilausstiegs aus dem internationalen Atomabkommen "atomare Erpressung" vorgeworfen. "Leider kommt die kontinuierliche Ausweitung der Urananreicherungsaktivitäten nicht überraschend", erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus. "Das ist etwas, das sie regelmäßig in einem transparenten Versuch der atomaren Erpressung androhen."
Der Iran hat Maßnahmen eingeleitet, die gegen das Atomabkommen von 2015 verstoßen. Das Wiener Abkommen war mühsam ausgehandelt worden und soll die Entwicklung einer iranischen Atombombe verhindern. Die USA stiegen im Mai 2018 allerdings daraus aus, im Laufe der vergangenen sechs Monate hat sich auch der Iran immer weiter von den Bestimmungen des Deals entfernt. Nach Angaben der iranischen Atomorganisation (AEOI) vom Mittwoch wurden 2000 Kilogramm Urangas in die Atomanlage Fordo befördert, wo es in in Kürze in bisher inaktive Zentrifugen injiziert werden soll.
"Die Wiederaufnahme der Urananreicherung an diesem vormals geheimen Ort ist nur der jüngste Versuch des Irans, die internationale Gemeinschaft zu erpressen", erklärte Ortagus. Dies werde die politische und wirtschaftliche Isolation des Landes nur verschärfen.
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US-Präsident Donald Trump will den Iran mit maximalem Druck dazu zwingen, ein neues Atomabkommen mit schärferen Auflagen auszuhandeln. Harte US-Sanktionen haben im Iran zu einer akuten Wirtschaftskrise geführt. Der "maximale Druck" auf die Führung in Teheran werde aufrechterhalten, bis sie ihr "destabilisierendes Verhalten" aufgebe, erklärte Ortagus./lkl/DP/jha