Grüner Fisher
"Der Corona-Schreck"
Unruhige Aktienmärkte
Der Coronavirus hält die Aktienmärkte seit Tagen in Atem. Nach dem Bekanntwerden weiterer Fälle
in Südkorea, Italien und auch in Deutschland knickten diverse Aktienindizes in den letzten Handelstagen buchstäblich ein. Die Berichterstattung erstreckt sich flächendeckend über sämtliche
Finanzmedien. Kritische Stimmen werden lauter, dass die Aktienmärkte gerade erst beginnen, das negative Potenzial des Virus anzuerkennen - und dementsprechend fortgeführte Verluste auf der Hand
liegen. Wirklich?
In den letzten Tagen hat sich unsere grundlegende Einschätzung nicht geändert: Aktienmärkte können jederzeit von Stimmungsschwankungen mit kurzfristig negativen Auswirkungen getroffen werden, es
bleibt jedoch unwahrscheinlich, dass der Coronavirus mittel- und langfristig den globalen Bullenmarkt beenden wird.
Eine typische Korrektur
Der Kursverlauf der letzten Tage zeigt die Eigenschaften einer typischen Korrekturbewegung. Die im Jahresverlauf 2020 bisher erzielten Zuwächse fielen dem rapiden Marktrückgang in nur wenigen Tagen
zum Opfer. Aber: Der laufende Bullenmarkt hat seit dem Jahr 2009 zahlreiche Korrekturen dieser Art - teilweise auch mit deutlich kräftigeren Rückgängen - absorbiert und geduldige Anleger immer
wieder langfristig belohnt. Es ist jetzt nicht an der Zeit, sämtliche Tugenden über Bord zu werfen, die über Jahre hinweg den Anlageerfolg ermöglicht haben.
Wie wir oft schreiben, werden Bullenmärkte nur auf zwei Arten beendet: Sobald die Mauer der Angst komplett überwunden ist und im Rahmen einer euphorischen Grundstimmung eine unrealistische
Erwartungshaltung vorherrscht, oder wenn ein unvorhersehbares Negativereignis das Weltwirtschaftswachstum schlagartig massiv abwürgt.
Die letzten Tage haben eindrucksvoll gezeigt, wie fragil der Optimismus der Anleger immer noch ist. Wird der Coronavirus aber zum „Keulenschlag“ für die Aktienmärkte? Besonders empfindlich wird es
für die Märkte immer dann, wenn sich eine fundamentale Krise weitgehend unerkannt entwickeln kann. In diesem Umfeld werden warnende Stimmen vor substantieller Schwäche ignoriert und die marode
Weltwirtschaft mit kreativen Methoden stark geredet - was im aktuellen Umfeld absolut nicht der Fall ist. So zeigt der Aktienmarkt einmal mehr seine typische Funktionsweise: Er preist sämtliche
bekannten Informationen schnell ein und wägt diverse Wahrscheinlichkeiten gegeneinander ab.
Eine rationale Bestandsaufnahme
Noch vor wenigen Tagen haben diverse Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht. Seither ist eine typische Korrektur im Gange, die mitunter heftige Auswirkungen auf die Anlegerstimmung haben kann und
deren Ende - ebenso wie ihr Beginn - mit exaktem Timing einfach nicht zu greifen ist. Zum aktuellen Zeitpunkt ist das Risiko einmal mehr hoch, von volatilen Märkten auf die falsche Fährte geführt
zu werden. Wie immer in emotionalen Marktphasen ist es empfehlenswert, die Anlagestrategie langfristig auszulegen, auf globale Diversifikation zu vertrauen und emotionale Fehlentscheidungen zu
vermeiden.
Fazit
Der globale Bullenmarkt besteht mittlerweile seit fast elf Jahren und er bleibt seinem Prinzip
treu, auf dem Weg nach oben unzählige emotionale Fallen zu stellen. Die Weltwirtschaft ist robust genug, mit Grippeviren umzugehen - wie die lange Historie mit SARS, Schweinegrippe und anderen
Pandemien zeigt. Anleger, die sich diese Robustheit zu Eigen machen, werden beim nächsten Allzeithoch definitiv nicht zu den Verlierern zählen. Cool bleiben lohnt sich fast immer.
Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos
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