checkAd

     1073  0 Kommentare Drillisch vor Rebound?

    Drillisch: Fundamental alles im Lot?

    Seit März hat sich die Aktie des Telekommunikationsunternehmens mehr als halbiert. In den letzten Wochen hat sich die Talfahrt sogar unter riesigen Umsätzen beschleunigt. Anleger fürchten bei solch einem Kursrutsch zugleich eine Gewinnwarnung, Kapitalerhöhung oder sonstige schlechte Nachrichten. Vorstandschef Marc Brucherseifer beteuert im Gespräch mit TradeCentre, dass weder eine Erhöhung des Kapitals geplant ist oder gar eine Gewinnwarnung bevorsteht. „Unser Geschäft ist im ersten Halbjahr voll nach Plan verlaufen“. Der CEO bekräftigt sodann die Jahresziele rund 355 Millionen Euro umzusetzen und ein EBITDA von mindestens 22 Millionen Euro zu erwirtschaften. „Unsere Halbjahreszahlen werden zeigen, dass wir auf dem besten Weg sind unsere Ziele für 2004 zu erreichen“, sagt der Firmenlenker. Das eingefahrene EBITDA von 4,7 Millionen Euro im ersten Quartal dürfte im zweiten Quartal entweder auf demselben Niveau oder sogar besser ausfallen. „Die ersten drei Perioden verlaufen fast identisch. Das Schlussquartal ist aufgrund der Erlöse aus den Netzbetreiberbonuszahlungen immer das beste Quartal“, erklärt der CEO. Auf der Aktivseite verbergen sich nach eigenen Angaben keine Risiken. Positionen wie Forderungen, Vorräte und Goodwill sind werthaltig, betont Brucherseifer. Bislang bilanziert der Konzern nach IAS. Nach diesen Bilanzierungsregeln fallen in diesem Jahr noch Firmenwertabschreibungen an. TradeCentre rechnet daher mit einem EBIT von mindestens 14 Millionen Euro. Ab 2005 wird Drillisch (DE0005545503) nach IFRS bilanzieren. Firmenwertabschreibungen entfallen somit und werden das EBIT beflügeln. Keine Sorgen macht sich Brucherseifer bei den kommenden Impairment Tests auf den Goodwill in Höhe von 35 Millionen Euro. Der ausgewiesene Goodwill wird eher als konservativ bezeichnet, sagt der CEO. Wie der Manager zu Protokoll gibt, ist das Unternehmen an weiteren Übernahmen interessiert. „Wir prüfen gegenwärtig weitere Übernahmeoptionen. Allerdings sind zurzeit die Marktteilnehmer nicht zum Verkauf bereit“. Kurz- und mittelfristig ist keine Transaktion zu erwarten. Eine Übernahme kann die Firma über Barbestände, Kredite oder durch genehmigtes Kapital stemmen. „Wir sind dafür gut gerüstet und haben verschiedene Optionen“.

    Ebenfalls sind keine massiven Integrationsprobleme im Zusammenhang mit der Übernahme der VICTORVOX aufgetreten. Neben einem ohnehin guten Geschäft mit Prepaid-Kunden verläuft das Produkt G-Paid, bei dem es sich um virtuelle Aufladekarten handelt, sehr erfreulich, sagt der Firmenchef. Die aktuell über 2300 Point of Sales sollen bis Jahresende auf circa 3000 ausgebaut werden. Noch keine signifikanten Erlöse hat das Unternehmen im ersten Halbjahr aus der IQ-work Software AG eingetütet. Ab Q3 rechnet Brucherseifer mit ersten Abschlüssen und in Q4 mit mindestens einem Monat break-even. Sollte das Geschäft spätestens Ende 2005 nicht profitabel sein, wird Drillisch sich von der Softwaresparte verabschieden. Das Gute: Der CEO hat keinerlei Ergebnisbeiträge in seiner Prognose im Bezug auf das Softwaregeschäft mit einbezogen.

    Bei rund 35 Millionen Aktien (inklusive sämtlicher Optionen) bringt es Drillisch auf einen Börsenwert von 80 Millionen Euro. Die Bewertung mit dem knapp vierfachen EBITDA ist wohl eher lachhaft. Die Aktie ist fundamental ein Kauf. Dennoch (gab) gibt es einen recht aggressiven Verkäufer in dem Papier. Mittlerweile scheint es, als ob das fallende Messer am Boden angekommen ist. Ob der Verkäufer nun tatsächlich fertig ist, ist ein reines Ratespiel. Daher ist ein Kauf aktuell nur mutigen Anlegern zu empfehlen. Trader können inklusive engen Stopps jetzt auf einen Rebound spekulieren.




    Verfasst von 2TradeCentre
    Drillisch vor Rebound? Drillisch: Fundamental alles im Lot? Seit März hat sich die Aktie des Telekommunikationsunternehmens mehr als halbiert. In den letzten Wochen hat sich die Talfahrt sogar unter riesigen Umsätzen beschleunigt. Anleger fürchten bei solch einem …

    Disclaimer