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     201  0 Kommentare Healthcare-Experte Michael Sjöström: „Große Chancen für Anleger“

    Michael Sjöstrom, Mitgründer und Anlagechef von Sectoral Asset Managment, über aussichtsreiche Investments auf dem Gesundheitsmarkt, die großen Verlierer der Corona-Krise und die Suche nach einem Impfstoff.Das Investment: Welche Chancen eröffnet die aktuelle Marktsituation für Healthcare-Investoren?
    Michael Sjöström: Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten ein hohes Maß an Volatilität sehen, das nicht nur für Healthcare-Investoren entsprechende Chancen zum Einstieg bietet. Was den Healthcare-Markt angeht und dort insbesondere den Bereich der Biotechnologie, führt die Corona-Krise dazu, dass sich einige Studien verzögern oder sogar eingestellt werden müssen.


    Dies stellt vor allem Unternehmen, die nicht über die nötigen liquiden Mittel verfügen, vor große Herausforderungen. Auch die M&A-Aktivitäten werden zunehmen, was für Investoren Renditechancen eröffnet. Und natürlich lohnt sich immer auch ein Blick auf einzelne Regionen, denn nicht alle Länder werden sich im gleichen Tempo oder gleich stark von der aktuellen Krise erholen.
    Was raten Sie Investoren in der aktuellen Situation?
    Sjöström: Alle Healthcare-Indizes liegen zurzeit höher als vor der Corona-Krise. Wir erwarten, dass Healthcare sich weiterhin besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Aus unserer Sicht überzeugend sind derzeit vor allem große Pharma- und Biotech-Firmen mit starken Pipelines. Es ist jedoch kein Fehler, in einer Marktlage wie dieser etwas mehr Liquidität in der Hinterhand zu haben, damit man bei passender Gelegenheit Positionen aufbauen oder aufstocken kann.
    Mit Blick auf einzelne Sektoren agieren wir vor allem bei Medizintechnik im Moment eher zurückhaltend. Dieser Sektor war schon vor Corona relativ hoch bewertet. Zudem ist davon auszugehen, dass bedingt durch die aktuelle Krise kapitalintensive Anschaffungen eher herausgezögert werden dürften.

    Welche Firmen zählen zu den Gewinnern der Krise?
    Sjöström: Das sind allen voran die Unternehmen, denen es am schnellsten gelingt, wirksame Medikamente, Therapien oder einen geeigneten Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. Aber es gibt noch andere Gewinner. Dazu zählen Firmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die maßgeblich zur Bewältigung der Krise beitragen: Hersteller von medizinischen Handschuhen und Schutzkleidung, aber auch Telemedizin-Anbieter.
    So misslich die aktuelle Krise auch ist, Corona hat in diesem Bereich unheimlich viel bewegt. Wir gehen davon aus, dass Telemedizinanbieter auch langfristig von der Verlagerung auf digitale Kanäle profitieren werden.
    Wer wird Ihrer Meinung nach denn das Rennen beim Thema Impfstoff machen?
    Sjöström: Generell ist zu sagen, dass es hier nicht allein um einen Impfstoff zur Eindämmung der Krise geht. Das wäre zwar die beste aller Lösungen. Klar ist aber auch, dass ein solcher Impfstoff, selbst wenn alles glatt läuft, frühestens in zwölf, eher aber in 18 Monaten zur Verfügung stehen wird. Das wäre also nicht vor Sommer 2021. Es geht auch um anti-virale Ansätze und um entzündungshemmende Wirkstoffe.
    Und da gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, sowohl in Europa als auch in den USA, die wir sehr genau beobachten und wo in den kommenden Wochen und Monaten erste Studienergebnisse zu erwarten sind.  Allerdings kann heute niemand die Frage seriös beantworten, wer am Ende das Rennen macht – leider auch wir nicht.

    Aktuell werden zahlreiche klinische Studien aufgeschoben oder sogar komplett abgebrochen. Was bedeutet das für Healthcare-Unternehmen?
    Sjöström: In der Tat kommt es im Moment zu einigen Verzögerungen bei Studien und Medikamententest. Manche davon wurden sogar komplett gestoppt, was unter anderem daran liegt, dass teilnehmende Patienten – beispielsweise im Bereich der Gen- und Immuntherapien – häufig intensivmedizinisch betreut werden müssen. In der aktuellen Lage ist das natürlich nicht machbar.
    Welche Unternehmen sind besonders betroffen?
    Sjöström: Dieses Problem trifft aber vor allem kleine und mittelgroße Biotech-Firmen, denen häufig die Liquidität fehlt, einen längeren Zeitraum zu überbrücken. Was die Healthcare-Branche generell angeht, sehen wir sie dank ihres defensiven Charakters im Vergleich zu anderen Märkten relativ gut gewappnet. Dies gilt vor allem für große Pharma- und Biotech-Firmen, die noch einen Imagegewinn mitnehmen werden.
    Fundamental betrachtet und auch in Hinblick auf das regulatorische Umfeld steht der Healthcare-Markt, allen voran der Biotech-Sektor, nach wie vor sehr gut dar.
    Michael Sjöström ist Anlagechef (CIO) bei Sectoral Asset Management und Co-Gründer des auf Healthcare-Investments spezialisierten Unternehmens.



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    Healthcare-Experte Michael Sjöström: „Große Chancen für Anleger“ Michael Sjöstrom, Mitgründer und Anlagechef von Sectoral Asset Managment, über aussichtsreiche Investments auf dem Gesundheitsmarkt, die großen Verlierer der Corona-Krise und die Suche nach einem Impfstoff.

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