Investmentmarkt
Starkes erstes Quartal trägt überproportional zu gutem Halbjahresergebnis bei - Seite 2
Trends glauben, sobald die Pandemie überwunden beziehungsweise durch Medikamente
und Impfstoffe beherrschbar ist", erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP
Paribas Real Estate Deutschland.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die einzelnen Asset- und
Risikoklassen in ganz unterschiedlichem Umfang von den Auswirkungen der
Corona-Krise betroffen sind und demzufolge auch die Investoren eine
differenzierte Risikoanalyse hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung vornehmen.
Weiterhin sehr gefragt sind vor allem Logistik- und Residential-Investments. In
Logistikimmobilien wurde auch im zweiten Quartal mehr angelegt als im
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend hierfür ist die Erwartung,
dass die Logistikbranche durch ein beschleunigtes Wachstum des E-Commerce und
einen eventuell leicht rückläufigen Trend bei der globalen Arbeitsteilung
profitieren könnte. Auch auf den Wohnungsmärkten zeichnet sich keine
grundsätzliche Änderung des Nachfrageüberhangs ab. Hinzu kommt, dass die
Cashflows sehr stabil und das Risiko größerer Mietausfälle erheblich geringer
ist als bei gewerblichen Immobilien. "Prinzipiell stehen die Käufer auch den
deutschen Büromärkten weiterhin positiv gegenüber. Zum Tragen kommt in diesem
Zusammenhang auch die Einschätzung der Anleger, dass Deutschland sich im
internationalen Vergleich, wie bereits nach der Finanzkrise, am schnellsten von
den Folgen der Pandemie erholen wird, was zu einem relativ zügigen Anziehen der
Nutzernachfrage führen sollte. Allerdings sind zwischen den einzelnen
Risikoklassen deutliche Unterschiede spürbar", fasst Bienkowski das aktuelle
Stimmungsbild zusammen.
Unmittelbar am stärksten betroffen vom Lockdown und den Kontaktbeschränkungen
waren weite Teile des Einzelhandels. Dabei wurden bereits vor der Corona-Krise
vorhandene Entwicklungen verstärkt, vor allem durch den schnell steigenden
Anteil des E-Commerce, der zu Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel
führt. Hiervon sind bestimmte Assetklassen, wie z. B. Shoppingcenter, die auf
eine starke Kundenfrequenz angewiesen sind, stärker betroffen, als andere. Vor
diesem Hintergrund waren bislang kaum Shoppingcenter-Transaktionen zu
beobachten. Dagegen stehen funktionierende High Street-Objekte in den absoluten
Top-Lagen der großen Städte, aber auch Fachmärkte und Fachmarktzentren mit hohem
Food-Anteil sowie Supermärkte unverändert ganz oben auf dem Einkaufszettel der
Investoren. Dies zeigt sich u. a. auch daran, dass im Food-Segment mehrere
größere Portfolios verkauft wurden, was dazu geführt hat, dass
Einzelhandelsobjekte bei Paketverkäufen mit fast 5,1 Milliarden Euro klar an der