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     119  0 Kommentare Kommentar / Unwürdiges Gezerre um die Lufthansa = Von Reinhard Kowalewsky

    Düsseldorf (ots) - Der neue Streit um die Lufthansa-Rettung ist aus drei Gründen
    ärgerlich. Erstens ist zwar verständlich, wenn Gewerkschaften die Interessen der
    Belegschaft vertreten, aber gerade von den Piloten können Staat und
    Bundesregierung radikale Zugeständnisse erwarten: Die Lufthansa durchsteht die
    Corona-Krise nur dank neun Milliarden Euro an Krediten und Kapitaleinlage durch
    den Staat. Also müssen für das Überleben auch die Personalkosten für einige
    Jahre deutlich sinken. In spätestens zwei oder drei Jahren werden die
    Passagierzahlen wieder schnell steigen, aber bis dahin braucht der Konzern einen
    Mix aus sinkendem Stundenlohn, deutlicher Arbeitszeitverkürzung und auch
    Sabbaticals und Frühverrentungen, um durchzuhalten.

    Ärgerlich ist auch, wenn nun populistische SPD-Politiker der Lufthansa ins
    laufende Geschäft reinreden und insbesondere Kündigungen quasi verbieten wollen.
    Die rückzahlbare Staatshilfe wurde zwar gewährt, um nicht nur das Unternehmen,
    sondern auch viele Zehntausend Arbeitsplätze zu retten. Aber das kann niemals
    bedeuten, jede einzelne Stelle zu retten. Vorstand und Gewerkschaften sollten
    sich nun endlich auf einen Sanierungspakt einigen, damit es vorangeht. Jede Form
    von politischer Intervention ist falsch. Zum Glück hat die Bundesregierung der
    Lufthansa versprochen, sich aus ihrem operativen Geschäft herauszuhalten,
    übrigens mit Zustimmung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der SPD.

    Drittens sei an ein Missverhältnis erinnert: Es ist zwar sinnvoll, die
    Kranich-Airline als strategisch wichtiges Unternehmen zu retten und damit als
    Staat eventuell sogar ein gutes Geschäft zu machen. Aber etwas mehr
    Rückendeckung für die vielen Tausend vom Untergang bedrohten Reisebüros,
    Familienhotels oder Busunternehmen wäre auch nicht falsch.

    www.rp-online.de

    Pressekontakt:

    Rheinische Post
    Redaktion

    Telefon: (0211) 505-2627

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30621/4672979
    OTS: Rheinische Post




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