Constantin Film

Hitler Film "Der Untergang" bringt den Münchenern Profite

Der Hype um Bully bei der Münchener Filmfirma ist vorbei. Traumschiff Surprise – Periode I ist mit über 8,5 Millionen Besuchern ein großer Erfolg für das Unternehmen. Die Aktie ist im Zuge des Bully-Films bis auf 8,35 Euro geklettert und hat inzwischen auf sieben Euro korrigiert.

Jetzt startet die zweite Rallye! Constantin Film (DE0005800809) hat nochmals zwei Blockbuster am Start. Am 16. September startet der Hitler Film „Der Untergang“. Der Streifen, der die letzten 16 Tage im Führerbunker von Adolf Hitler zeigt, dürfte ein voller Kassenerfolg werden. Der Medienrummel um diesen Film ist schon jetzt gigantisch. Die Vermarktung im Ausland läuft sehr gut. Mit an Board sitzt die ARD, die einen Teil des Budgets von 13,5 Millionen Euro übernommen hat und im Gegenzug die TV-Rechte erhalten hat. Branchenkenner munkeln, dass Constantin Film lediglich eine Million Zuschauer im Kino benötigt um die Kosten einzuspielen. Aufgrund des Themas und des großen Interesses an dem Historiendrama sollte die Marke locker geknackt werden.

Am 10. September startet Resident Evil 2 in den USA. Bereits der erste Teil des Streifens war weltweit ein sensationeller Erfolg. Der Deutschlandstart ist am 23. September.

Die Aktie könnte aufgrund der zwei potenziellen Blockbuster wieder zur Rallye starten. Wir empfehlen das Papier erneut zum Kauf. Lesen Sie untenstehend nochmals unseren Bericht von Mitte August.


Wie von uns bereits Mitte Juni erwartet, hat Constantin Film (DE0005800809) die Planung für das Gesamtjahr erhöht. Vorstandschef Fred Kogel prognostiziert nunmehr für 2004 einen Umsatz von mindestens 200 Millionen Euro und ein EBIT von über acht Millionen Euro. Die Planzahlen erscheinen uns nach wie vor zu niedrig. Kogel bestätigt im Gespräch mit TradeCentre: „Wir haben gelernt grundsätzlich konservativ zu planen. Das zweite Halbjahr birgt Chancen, dass die jetzige Prognose übertroffen werden kann, aber auch Risiken, dass wir nicht unbedingt besser abschneiden als geplant“.

Laut Kogel wurden die Ziele angehoben, wegen des sehr guten Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr. Die Anhebung hat nur bedingt mit dem sensationellen Erfolg von „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ zu tun, betont der CEO. Der Film wirkt sich erst im laufenden Quartal auf die Bilanz aus. Mit über sieben Millionen Zuschauern wurde unsere eigene Schätzung von mehr als sechs Millionen Euro bereits deutlich übererfüllt. Auch Kogel zeigt sich mit den Zuschauerzahlen hoch zufrieden. „Der Film hat natürlich unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Jede Zahl über drei Millionen Besucher ist ein enormer Erfolg für Kinofilme. Für die weitere Entwicklung ist auch das Wetter ausschlaggebend“. Die Münchener sind bei „Bully´s“ Film aber lediglich Verleiher und verantwortlich für die Kinoauswertung. Ein Goldesel ist der Streifen somit für Constantin Film nicht, dennoch dürfte die Firma mit dem Film gutes Geld verdienen.

Das laufende Halbjahr besteht nicht nur aus „Bully“, erklärt Kogel. Die Pipeline ist mit Projekten wie zum Beispiel „Der Untergang“, „Resident Evil- Apocalypse“, „Bibi Blocksberg 2“ und „Alexander“ prall gefüllt. Alle vier Filme sind potenzielle Blockbuster und haben großen Einfluss auf die Jahresziele. Sollten sich alle vier Projekte zu Kassenschlagern entwickeln, wird die Gesellschaft die eigenen Jahresziele sicher toppen. Laut Kogel ist das aufwendigste Projekt die Eigenproduktion „Der Untergang“ mit einem Budget von 13,5 Millionen Euro. „Resident Evil 2“ ist mit einem Budget von 43 Millionen Dollar eine große internationale Produktion von Constantin Film. „Bei beiden Filmen sind die Vorverkäufe sehr gut“. Die Höhe der geplanten Besucherzahlen wollte Kogel nicht verraten.

Noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte sich Kogel für das nächste Jahr. „Wir planen mit rund 20 Filmen für 2005“. Drehstart der Verfilmung von „Das Parfum“ soll ebenfalls in 2005 sein, sagt Kogel. Ab dem nächsten Jahr werden sich alle drei Geschäftsbereiche, Lizenzhandel, DVD/Video und TV-Auftragsproduktionen erstmals in einem Gesamtjahr komplett entfalten. „Wir werden Ende 2005 sämtliche Erfahrungen in allen drei Sparten gesammelt haben und dann das erweiterte Geschäftsmodell vollends umgesetzt und eine neue Basis für die Firma haben“.

Das Interesse an der insolventen Senator Entertainment ist auf Eis gelegt. „Senator als Ganzes kommt für uns nicht in Betracht. Lediglich an einzelnen Assets hätten wir Interesse, wenn der Preis angemessen ist“, erklärt Kogel. Weil Senator bekanntlich eine Gesamtsanierung des Unternehmens anstrebt, ist eine Einzelverwertung kein Thema und somit für Constantin Film kein Target.

Wie rechtzeitig prognostiziert hat die Aktie um den „Bully“ Hype deutlich an Wert gewonnen. Dieser Hype hat sich gelegt und das Papier notiert wieder auf unserer Ausgangsempfehlung von 6,70 Euro. Kaufenswert!