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     278  0 Kommentare Systematics - Guter Zwischenstand

    Die Systematics AG hat in den ersten neun Monaten des Jahres 434,4 Mio. € umgesetzt. Die Steigerung von mehr als 220% gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den Akquisitionshunger der Hamburger zurückzuführen.

    Dass dem IT-Dienstleister allerdings dabei der Sinn für qualitativ hochwertiges Wachstum nicht verloren gegangen ist, zeigt die Entwicklung des Konzernergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA). Mit 27,8 Mio. € wurde ein Zuwachs von mehr als 225% erzielt.

    In den pro-forma Zahlen nach US-GAAP relativiert sich das Bild etwas: Dem Umsatzanstieg um 125% steht ein Ergebniszuwachs von fast 54% gegenüber. Der gute Gesamteindruck wird dadurch aber nicht geschmälert.

    Die eBusiness-Geschäftsfelder bleiben die treibenden Marktsegmente: Der größte Bereich System-Services wuchs um 130,5% auf 290,8 Mio. €, gefolgt von den Hosted Services mit plus 160% auf fast 95 Mio. €. Deren EBITDA-Renditeraten waren mit 4,2%, bzw. 9,2% allerdings auch am niedrigsten. Besonders lohnend waren –allerdings auf niedrigem Niveau- die Bereich eConsulting und eApplication.

    In den heute veröffentlichten Zahlen ist die seit dem 1. April 2000 zum Konzern gehörige MSH International Service AG als größter zugekaufter Einzelposten enthalten. Der Integrationsprozess der MSH verlaufe sehr gut, wird mitgeteilt. Ohne MSH hätte die Umsatzsteigerung in den ersten neun Monaten "nur" bei 95,3% auf 261,7 Mio. € gelegen. Auch das EBITDA hätte "lediglich" um 116% auf 18,4 Mio. € zugenommen.

    Die Systematics verweist auf mehrere Großprojekte in den Auftragsbüchern und nennt als Beispiel ein europaweit einsetzbares Dealer-Management-System, das für Opel erstellt werden soll. Gut 60.000 Anwender sollen in den kommenden Jahren an das ERP-System des Kfz-Herstellers angebunden werden. Für die Gewinnung des Auftrags sei neben der eBusiness Kompetenz von Systematics die internationale Positionierung durch die Integration der MSH AG entscheidend gewesen.

    Systematics ist sich sicher, die Ziele für das Geschäftsjahr 2000 zu erreichen. Sie sehen einen Umsatz von 665 Mio. € und ein EBITDA von 44,2 Mio. € vor.

    Analystenstimmen

    Sal. Oppenheim sieht die Gewinnreihe für 1999_2000_2001_2002 bei 0,43_0,35_1,07_1,65 € je Aktie. Daraus errechnet sich ein KGV von 23.
    Merrill Lynch prognostizierte für den selben Zeitraum 0,34_0,95_1,85_2,49 € Gewinn je Wertpapier. Dementsprechend reduziert sich das 2001-er KGV auf billige 13.

    Beide Schätzungen stammen aus dem Juli, also zu einem Zeitpunkt, als die beständig gute Entwicklung von Systematics nach der MSH-Übernahme noch nicht absehbar war. Beide Institute sehen über einen Zeitraum von drei Jahren eine jährliche Gewinnsteigerung von jenseits der 50%.

    Das eröffnet in Verbindung mit dem günstigen KGV und der Marktkapitalisierung von 310 Mio. € deutliches Kurspotential.

    Der Chart

    Die Aktie legt heute deutlich zu, und zwar um fast 9 Prozent auf 24,50 €. Das Papier hängt charttechnisch noch im luftleeren Raum zwischen der Seitwärtsbewegung aus dem Spätjahr 1999 und der ersten steilen Aufwärtsbewegung, die bis auf über 35 hoch und im Januar auf 25 zurückführte. Wenn sich das Papier nicht nachhaltig auf über 25 € festsetzen kann, besteht die Gefahr eines Rückfalls. Stochastik mit Kaufsignal und RSI im überverkauften Bereich. Der starke Abwärtstrend, wie auch die stark fallende GD30 liegen aktuell bei etwa 33,50 €.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Systematics - Guter Zwischenstand Die Systematics AG hat in den ersten neun Monaten des Jahres 434,4 Mio. € umgesetzt. Die Steigerung von mehr als 220% gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den Akquisitionshunger der Hamburger zurückzuführen. Dass dem IT-Dienstleister …