Blockade im Suezkanal trifft Lieferketten der Chemiebranche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Blockade des Suezkanals trifft auch die deutsche Chemie- und Pharmabranche. "In der Chemieindustrie und bei ihren industriellen Kunden sind momentan die Lieferketten aus Asien unterbrochen", sagte Henrik Meincke, Chefvolkswirt des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), am Freitag in Frankfurt. Dadurch komme es zu Engpässen bei wichtigen Vorprodukten. "Auch die Chemienachfrage in Europa wird negativ beeinflusst. Sollte es am Wochenende nicht gelingen den Suezkanal wieder frei zu bekommen, wird sich die Lage deutlich verschlechtern", sagte Meincke.
Der Suezkanal ist für die Chemie- und Pharmaindustrie wichtig: Rund 16 Prozent der Chemieimporte kommen laut VCI per Schiff durch die Wasserstraße, zugleich gehen 18 Prozent der deutschen Chemieexporte durch den Suezkanal nach Asien. Die Störung komme zu einem schlechten Zeitpunkt, da die Kapazitätsauslastung der Branche aktuell hoch sei. Entsprechend stark sei der Bedarf an Lieferungen aus Asien. Wegen der Corona-Pandemie seien Lieferketten ohnehin unter Druck.
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Seit Dienstag blockiert das 400 Meter lange, auf Grund gelaufene Containerschiff "Ever Given" den Suezkanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Versuche, den Frachter wieder flott zu bekommen, blieben bislang erfolglos./als/DP/jha