Neues von SCM Microsystems

Auf der derzeit in Los Angeles stattfindenden Western Cable Show zeigen SCM Microsystems und Microsoft gemeinsam mehrere fortgeschrittene Home-Entertainment-Systeme.

Gezeigt werden Video-Streaming, 3 D-Spiele, digitales Photoalbum, Internet-Suche und basierend auf SCM’s St@rbay-Receiver den Zugang zu Digitalfernseh-Programmen. Die Systeme werden allerdings erst mit einer künftigen Version von Windows 2000 laufen.

Die St@rBay-Receiver vereinen Empfangs- und Zugangskontrollfunktion, das an das Hostsystem –etwa einen PC– anschließbar ist. Die Nutzer können ihre Systeme so konfigurieren, dass sie Fernsehangebote mehrerer Sender nutzen können. Während der Arbeit am Computer kann z.B. ein klein eingeblendetes Programm verfolgt oder mittels der Funktion „personalisierter Video Recorders“ (PVR) gleichzeitig ein anderes Programm aufgenommen werden.

Die künftige Version von Windows 2000 erlaubt die flexible Steuerung von DVD, Video-Streaming, Audio-“Plattenwechsler”, 3 D-Spielen und Internet-Browsing in einem Gerät mit einer Fernbedienung. Der St@rbay-Receiver fügt sich hier nahtlos ein, heisst es aus dem Hause SCM.

Mit WorldCAM (CAM=Conditional Access Modul) stellt SCM außerdem eine neue Generation der Zugangskontrolle für digitale TV-Receiver und integrierte Digitalfernsehgeräte vor. Sie ist gleichermaßen für den US-, wie für andere Märkte konzipiert. WorldCAM unterstützt den US-OpenCable Standard (POD) und das europäische Digital Video Broadcasting-Common Interface (DVB-CI). DVB-CI spezifiziert eine PC-Card ähnliche Schnittstelle, die die Entwicklung von Programmanbieter-übergreifenden Zugangsgeräten erlaubt. SCM hat bei der Normierung des DVB-CI wichtige Beiträge geleistet.

So sollte der Kunde künftig mit einer einzigen Set-Top-Box auskommen, auch wenn er unterschiedliche Content-Lieferanten abonniert hat. Die Entwicklung integrierter digitaler Fernsehgeräte wird mit einer solchen Standardisierung überhaupt erst sinnvoll.

Mit einer solchen übergreifenden Zugangslösung hat SCM in der Tat einen Trumpf im Ärmel, wenn der Markt des digitalen Fernsehens an Breite gewinnt.

Meinungen zur Aktie

Die Meinungen der Beobachter über die SCM-Aktie gehen weit auseinander. Von „Verkaufen“ bis „Kaufen“ werden alle Schattierungen durchkonjugiert.

Die Actien-Börse hat in ihrer jüngsten Ausgabe die SCM-Aktie zum Kauf empfohlen. Unter der auf den Neuen Markt zielenden Titelstory „Das Kino ist vorbei. ... Am Ausgang kehrt die Kripo die Scherben zusammen und sichert die Spuren...“ wird im Inneren der Aktie von SCM eine Verdopplungschance eingeräumt. Das für SmartCards stehende Unternehmen würde im kommenden Jahr voraussichtlich 180 bis 190 Mio. Euro umsetzen. Der Kursverlust gegenüber der Spitze betrage rund 80 %, der aktuelle Börsenwert kommt mit etwa 440 Mio. Euro auf etwas mehr als den 2-fachen Umsatz. Das sei sowohl unter dem Gesichtspunkt der Umsatzwachswachstumsrate, wie auch dem geschätzten KGV von unter 27 vertretbar. Kaufbasis sei 23 bis 27 €.

Der Chart

Das Papier notiert aktuell bei 37,80 €. Tiefkurs am 22. November bei 28,30 €. Die technische Lage zeigt den Kurs an der GD30 und einen im Mittelfeld steigenden RSI. Ein seit Ende März untergeordneter steiler Abwärtstrend verläuft bei knapp 42. Die Stochastik hat ein Kaufsignal generiert, das der MACD bestätigt. Anziehende Umsätze.