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     1852  0 Kommentare Euro im Höhenrausch - 27.11.04

    Der Euro läuft und läuft, der Dollar im freien Fall. Das kurzfristig anvisierte Kursziel von 1.32 wurde noch übertroffen. Mit dem starken Anstieg hat sich in der letzten Woche eine lange weiße Kerze gebildet, die per Definition auch positiv ist und demnach eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung durchaus wahrscheinlich wäre. Allerdings stellt eine lange weiße Kerze insbesondere nach einer Reihe von Höchstkursen u.U. auch das Ende der Aufwärtsbewegung dar. Für diese Interpretation fehlt aber noch das entscheidende Verkaufssignal.


    Monatschart Euro


    Monatsanalyse vom 30.10.04 (aktualisierter Monatschart und Analyse zur Übersicht - die aktuell sich bildende Monatskerze wird aus methodischen Erwägungen nicht betrachtet):
    Der abgelaufene Oktober brachte mit einem Monatsclose oberhalb der bisherigen Monatsschlusskurse ein ausgesprochen bullishes Bild. Auch in Verbindung mit den vorherigen Kerzen ist damit eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung innerhalb des langfristigen Aufwärtstrendkanals am wahrscheinlichsten. Ein Test und Break der Tops vom Jahresanfang bei knapp 1,30 sollte erfolgen, bei einem Break der 1,30 ist die Rückkehrlinie des Aufwärtstrendkanals das Kursziel. Erst ein Monthly-Close unterhalb des Aufwärtstrends in Verbindung mit einem Rebreak der 1,2334 dürfte eine Reaktion nach unten bringen und das positive Szenario negieren.


    Wochenchart


    Die erwartete Konsolidierung um die 1,30 setzte nicht ein, die Aufwärtsdynamik hat eher noch zugenommen. Eine lange weiße Kerze ist per Definition positiv, allerdings kann eine lange weiße Kerze auch direkt am Ende eines dynamischen Aufwärtstrends auftreten. Eben dann, wenn die letzten Handelsteilnehmer mitbekommen haben, dass hier Gewinne anfallen und an den "Höchstkursen" noch kaufen und/oder die letzten Shorties gezwungen werden, glattzustellen. Insofern kann die lange weiße Kerze insbesondere nach einer Reihe von Höchstkursen auch das Ende der Aufwärtsbewegung darstellen. Hierfür fehlt aber noch ein Verkaufssignal - solange kein klares Verkaufssignal folgt, ist mit einer Trendfortsetzung zu rechnen. Ein erstes Warnsignal würde jedoch ein Weekly-Close unterhalb der Mitte der langen weißen Kerze bei 1,3156 darstellen. Ein Rebreak per Weekly-Close der 1,2872 würde dann eine kräftigere Trendwende einleiten.


    Wochenchart Line:


    Ein Rückfall unter die 1,2868 wäre negativ - im Linienchart ist ansonsten mit einer Trendfortsetzung zu rechnen.


    Tageschart:


    Der breite Aufwärtstrendkanal bestehend seit Mai 04 wurde im Oktober nach oben verlassen und deutete eine Zunahme der Aufwärtsdynamik an, Kursziel war hier die nach oben verschobene Schwankungsbreite des Aufwärtstrendkanals - die Ziellinie bei knapp 1,32 wurde jedoch überboten, der kurzfristige steile Aufwärtstrend intakt. Erst ein Rebreak unter die Ziellinie würde aus dem Tageschart ein Warnsignal darstellen. Etwas Vorsicht ist auch geboten, da die Freitagskerze verstärkte Unsicherheit darstellt, eine kleine Kerze mit langen Schatten. Ein unterschreiten der Ziellinie hätte aber nur kurzfristige Konsequenzen und könnte auch nur zu einer Abflachung der Aufwärtsbewegung führen, ein Rebreak dagegen unter die Unterstützungszone zwischen ca. 1,29, 1,2842, 1,2071 würde voraussichtlich Kursverluste bis ca. 1,2648 mit sich bringen.


    Stundenchart:


    In der letzten Analyse hiess es: Kurzfristig positiv oberhalb der 1,302 mit Kursziel bei ca. 1,3047, negativ unter ca. 1,2980 mit Risiko bis ca. 1,2940 - die 1,302 wurden direkt nach Veröffentlichung der Analyse überboten, auch das Kursziel, die Widerstandslinie bei 1,3047 war daran anschließend kein Hindernis mehr. Die dynamische Aufwärtsbewegung endete vorerst bei ca. 1.3323 - Unterstützung bei 1,3183. Innerhalb dieser Range wäre eine Konsolidierung nach dem starken Aufstieg zu vermuten - prozyklisches Kaufsignal bei Break der Tops.


    Fazit:
    Der Dollar schwächelt, der Euro steigt. Folgt man den Fundamentalanalysten ist der Dollar unterbewertet - aber: dem Markt ist das ziemlich "wurscht" - der Markt hat immer Recht. Insofern ist charttechnisch auch eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung am wahrscheinlichsten - bis hin zu den Rückkehrlinien der langfristigen Aufwärtstrendkanäle im Monats- und Wochenchart. Sollte sich jedoch eine wie auch immer geartete "Ernüchterung" im Markt einstellen und der Dollar wieder an Stärke gewinnen, der Euro damit per Wochenclose unter die Mitte der letzten langen weißen Kerze fallen, so würde dieses ein erstes Warnsignal darstellen, dass die Aufwärtsbewegung sich überhitzt hat.


    Noch einen schönen Samstag und erfolgreiche Weihnachtseinkäufe
    Ihr Stefan Salomon


    Kontakt:Stefan Salomon



    Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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    Stefan Salomon
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    Stefan Salomon ist seit Mitte der 1990er-Jahre Technischer Analyst. Er gilt als der Spezialist in Deutschland für Candlesticks in Verbindung mit der Trend- und Formationsanalyse. Mit rund 20 Jahren Erfahrung ist Stefan Salomon gefragter Medienpartner und Vortragsredner (u.a. auch n-tv, DAF, diverse Zeitungen und Magazine). Sein Motto lautet: "Börse ist einfach"! In Seminaren und Webinaren sowie als Coach vermittelt "Mr. Candlestick" sein Wissen an Börsen-Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis gern weiter. Dazu hat er auch Das Große Lehrbuch der Chartanalyse* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Stefan Salomon
    Euro im Höhenrausch - 27.11.04 Der Euro läuft und läuft, der Dollar im freien Fall. Das kurzfristig anvisierte Kursziel von 1.32 wurde noch übertroffen. Mit dem starken Anstieg hat sich in der letzten Woche eine lange weiße Kerze gebildet, die per Definition auch …

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