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     168  0 Kommentare VW, Deutsche Bank, Porsche – Lage an der Börse beruhigt sich etwas

    Nach den zuletzt turbulenten Handelstagen kann sich die Lage am Aktienmarkt zunächst etwas beruhigen. Dennoch bleibt die Nervosität hoch und nur wenige Anleger sind schon wieder bereit, sich inmitten der Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine verstärkt zu engagieren. Der Deutsche Aktienindex könnte sich im heutigen Handel bis an die erste Widerstandszone bei 14.600 Punkten heranwagen, während der Markt nach unten charttechnisch bei 14.100 Zählern Halt finden dürfte. Wir stellen die Einschätzung von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor. 

     

    Große internationale Konzerne stellen sich nun auch gegen Russland. Gestern verkündete BP den Verkauf seines knapp 20-prozentigen Anteils am russischen Ölkonzern Rosneft. Diesem Schritt folgte Shell, das Unternehmen will die Zusammenarbeit mit Gazprom beenden. Auch aus dem Engagement an der neu verlegten Gas-Pipeline Nord Stream 2 zieht sich der niederländisch-britische Konzern zurück. Die russische Wirtschaft wird mehr und mehr isoliert, auch das gesamte Thema Energieversorgung dürfte schon bald wieder auf die Tagesordnung möglicher neuer Sanktionspakete kommen.

     

    Gestern hatte die Moskauer Börse den Handelsstart zunächst verschoben und anschließend die Börse aus Angst eines kompletten Ausverkaufs komplett geschlossen gelassen. Angesichts der Tatsache, dass viele professionelle Investoren, darunter auch der norwegische Staatsfonds, der sehr große Positionen an russischen Unternehmen hält, ihre Anteile veräußern wollen, dürfte der Handelsplatz Moskau noch bis auf weiteres geschlossen bleiben. Dies zeigt deutlich, wie stark zum einen die Sanktionen, aber auch die koordinierte Kapitalflucht aus Russland den Staat treffen.

     

    Die steigenden Energiepreise dürften auf der anderen Seite zu einer weiter steigenden Inflation führen. Der Chef der Deutschen Bank rechnet für dieses Jahr mit einer Teuerungsrate von fünf Prozent. Die wären aber für den Fall noch sehr moderat geschätzt, dass sich der Krieg in der Ukraine in die Länge zieht und noch drastischere Sanktionen folgen. Sollte Russland für längere Zeit aus dem internationalen Warenverkehr ausgeschlossen werden, dürften die Effekte auf die Energie- und andere Rohstoffpreise noch wesentlich heftiger ausfallen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    VW, Deutsche Bank, Porsche – Lage an der Börse beruhigt sich etwas Nach den zuletzt turbulenten Handelstagen kann sich die Lage am Aktienmarkt zunächst etwas beruhigen. Dennoch bleibt die Nervosität hoch und nur wenige Anleger sind schon wieder bereit, sich inmitten der Unsicherheit über den weiteren Verlauf des …