AMCC - Neue Hoffnung für Chip-Sektor und Breitbandnetze

Nach den guten Quartalszahlen von Applied Micro Devices gestern nach Börsenschluss 151384 und dem bullischen Ausblick, den der Hersteller von Breitband-Chips gegeben hat, steigen heute die Aktien der gesamten Gruppe kräftig. Insbesondere und Vitesse, aber auch PMC Sierra und legen deutlich zu.

AMCC-CEO Dave Rickey stellt in einer Analystenkonferenz für das laufende vierte Geschäftsquartal des im März zu Ende gehenden Geschäftsjahres 2001 weiteres Wachstum bis nahe 20% gegenüber dem Umsatz der abgelaufenen Periode in Aussicht. Damit würde die 180 Mio.$ Marke in greifbare Nähe rücken. Die Akquisition von MMC abgelaufenen Quartal voll berücksichtigt, hat die „neue“ AMCC 150 Mio.$ umgesetzt. In den danach folgenden Quartalen werde man zu normalen sequentiellen Zuwachsraten im Bereich von 10 bis 15% zurückfinden.

„Die Nachfrage nach unseren Produkten bleibt stark, “ freut sich Rickey im Analystengespräch. „Es gibt keinerlei greifbare Anzeichen für ein nachlassendes Wachstum.“ Zwei Einschränkunen macht er dann doch: Das eine sind die makro-ökonomischen Bedenken, das andere sei seine allgegenwärtige Paranoia...

Folgende Gründe scheinen für den anhaltenden Erfolg von Applied Micro ausschlaggebend: Über zwei Drittel des Umsatzes werden mit Produkten für die am schnellsten wachsenden Segmente im Herz der optischen Netze generiert. Diese Kunden von AMCC wuchsen im vergangenen Jahr um 90%. Darüber hinaus liefert Applied Micro in steigendem Umfang Bauteile für höhere Bandbreiten. Hierdurch entsteht ein höherer Umsatz je Netzwerk-Port. Neue Netzwerk-Eigenschaften in Zusammenhang mit dem Multiservice-Gedanken und der Ende-zu-Ende Quality-of-Service Philosophie 149075 eröffnen weiteres Geschäft. Und schließlich gewinnt AMCC gegenüber Wettbewerbern Marktanteile.

„AMCC ist ein sehr konservatives Unternehmen in einem aggressiven Markt, “ bemerkt Peter Andrew, Analyst bei A.G. Edwards. Das Unternehmen sei am besten positioniert, habe die breiteste Produktpalette und sollte von möglichen Outsourcing-Trends bei denjenigen TK-Equipment Herstellern besonders profitieren, die bisher noch ihre eigenen Spezialchips herstellen.

Andere Analysten heben die moderne Produktpalette von Applied Micro hervor. „Das wird AMCC für Lagerkorrekturen der Kunden weniger anfällig machen, “ sagt z.B. Goldman Sachs Analyst Cohn.

„Die gestrigen Zahlen sind nicht nur für AMCC eine gute Neuigkeit. Schön, jemanden zu hören, der tut, was andere zu tun vorgeben.“ Damit bringt Andrew die Stimmung auf den Punkt.

Jetzt richten sich die Augen auf die Wettbewerber von AMCC. Vitesse wird z.B. am 22. Januar nach Börsenschluss berichten. Für Broadcom ist einen Tag später die Stunde der Wahrheit. Danach wird man ein Stück besser greifen können, wie es mit dem Chip-Markt weiter geht. Auch hinsichtlich des Wachstums beim TK-Equipment wird man danach etwas mehr wissen.

Der Philadelphia Semiconductor kann mit einem 8%-Sprung auf 690 Punkte seine gestrige Scharte wieder auswetzen.