DAX hat nur noch wenig Platz zum Jahrestief
Die 12.600 im Deutschen Aktienindex hat nicht gehalten und damit ist der im Vorfeld der US-Notenbanksitzung notwendige Puffer zum Jahrestief auf nur noch gut ein Prozent zusammengeschmolzen. Potenzielle Käufer dürften dem Markt heute fernbleiben, um morgen früh nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, wenn die Frankfurter Börse erst die Entscheidungen der Fed verarbeiten kann und wird.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
75 Basispunkte Leitzinserhöhung in den USA sind wohl das Beste, was dem Markt heute passieren kann. Vielleicht noch der ganze Prozentpunkt, mit etwas weniger angekündigtem Tempo in den kommenden Monaten. Alles andere könnte die Dämme endgültig brechen und den DAX in nur wenigen Stunden oder gar Minuten auf 12.000 Punkte durchrauschen lassen.
Was die Anleger heute zusätzlich aus dem Markt holt, ist die Teilmobilmachung der Streitkräfte durch den russischen Präsidenten. Es ist die Reaktion auf die Erfolge auf ukrainischer Seite. Der Krieg schaltet damit einen Gang höher. Nicht nur, dass sich die Risiken im Krieg selbst erhöhen, der Schritt zeigt auch, dass der Initiator des Krieges mit dem Rücken zur Wand steht und damit noch unberechenbarer wird.
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Der Gasversorger Uniper soll verstaatlicht werden. Der wirtschaftliche Druck auf das Unternehmen ist zu groß geworden. Nun will der Staat eingreifen, und zwar komplett. Er wird alle Aktien zu einem Preis von 1,70 Euro aufkaufen. In der Folge fallen die Uniper-Aktien um weitere 20 Prozent. Offen bleibt die Frage, ob die angedachte Gasumlage dann überhaupt noch von Nöten ist. Klar ist dagegen, dass das Thema Energie neben Zinsen und Inflation das wichtigste bleibt, dass die Börse in den kommenden Wochen beschäftigen wird.