Varetis plant neuen Coup!

Die Varetis AG (DE0006911902) hat ihre Tochtergesellschaft Varetis Solutions GmbH für rund 21 Millionen Euro verkauft. Das Unternehmen konzentriert sich nunmehr voll auf die Internet-Auskunft GoYellow und die Telefonauskunftstochter Telix AG. Was noch kaum einer weiß, ist, dass Marketing-Genie Harisch mit der Telix AG eine kleine Zuchtperle im Boot hat. Mit der 11886 ist das Unternehmen mit der günstigsten Auskunftsnummer Deutschlands am Start, sagt uns CEO Klaus Harisch im Hintergrundgespräch. Dieser Service wird für 29 Cent offeriert. Marktführer Telekom oder die telegate AG verlangen rund das Vierfache. „Uns kostet der Service zehn Cent. Der Dienst ist möglich geworden, da die Bundesnetzagentur im August entschieden hat, dass statt insgesamt 49 Millionen Euro jährlich nur noch knapp 0,8 Millionen Euro von allen Auskunftsanbietern für die Überlassung der Daten berechnet werden darf. Diesen Preisvorteil reichen wir mit der 11886 an die Endkunden weiter“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Nach eigenen Angaben fährt Harisch mit der Nummer eine ALDI-Strategie. Mit der 11886 hat Harisch die Chance eine kleine „telegate“ aufzubauen. Richtig Gas geben will der CEO ab Januar. Wie Sie wissen, steht Partygirl Paris Hilton bei dem Unternehmen für GoYellow unter Vertrag. Wir empfehlen die süße Blonde für einen Spot für die 11886 ins Spiel zu bringen. Mit der Endzahl „6“ hat die Kreativabteilung für Spots mit Paris Hilton enorme Möglichkeiten, die Nummer den Konsumenten schnell einzuprägen. Harisch wollte dies aber nicht kommentieren. „Unser Ziel ist mit der Telix AG schnell eine Cash-Cow aufzubauen“. Schon ab 2006 sind positive Ergebnisbeiträge zu erwarten. Aktuell ist die Gesellschaft bereits Cash positiv. Harisch beziffert die operativen Margen in diesem Geschäft auf circa 40 Prozent.

Beim Branchenportal GoYellow liegen die Nutzerzahlen unverändert auf einem hohen Niveau“, sagt Harisch. Die Entkopplung der Nutzerzahlen und der zahlenden Gewerbetreibenden ist jedoch riesig. „Wir müssen diese große Differenz schmälern“. Ende des Monats wird vermutlich Paris Hilton nochmals in Deutschland vorbeischauen, und das neue feature „click to connect“ vorführen. Die aktuelle Zahl der zahlenden Gewerbetreibenden liegt aktuell bei über 3300. Bis Jahresende sind 10.000 geplant, was Harisch allerdings als „sehr sportlich“ bezeichnet. An den mittelfristigen Zielen mit GoYellow hält der CEO fest. „Wir rechnen in ab 2007 mit einem Umsatz von 100 Millionen Euro und einer Vorsteuermarge von 50 Prozent“. Momentan verbrennt das Portal rund 600.000 Euro Cash pro Quartal. „In diesen Zahlen ist Paris Hilton und der BVB enthalten“, so Harisch. Alle Aufwendungen darüber hinaus sind steuerbar. Daher rechnet der CEO in Q4 nur noch mit einem geringen Cashverbrauch. „Im dritten Quartal hatten wir einen hohen Verbrauch an Cash und einen äußerst hohen Verlust, was allerdings durch viele Sondereffekte geprägt war“, erklärt der CEO.

Die Aktie ist und bleibt eine heiße Wette. An einen Erfolg von GoYellow scheint zumindest an der Börse niemand mehr zu glauben. Die Aktie notiert aktuell nämlich nur leicht über Cashniveau. Mit der Telix AG hat das Unternehmen beste Chancen ein viel versprechendes Geschäft aufzubauen. Das hat die Börse noch gar nicht erkannt. Die Chancen sind derzeit deutlich größer als die Risiken. Wir raten zum Kauf. Stoppkurse bieten sich rund 15 Prozent unter Einstieg an.