Kissigs Portfoliocheck: Ken Fisher kehrt Europa den Rücken, während Technologieaktien ihm fette Profite einbringen
In meiner Kolumne "Kissigs
Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots
der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 252. Portfoliocheck nehme ich wieder das Depot von Ken
Fisher vor, der mal Value Investor ist, wenn dieser Ansatz die besseren Renditen verspricht, und Growth Investor, wenn es hiermit mehr zu verdienen gibt. Die Ende 2021 begonnene
Börsenkorrektur als Reaktion auf Inflation und Zinsanhebungen stuft Fisher als Chance und vorübergehende Marktirritation ein. Fisher bleibt ein Bulle und setzt dabei vor allem auf die großen
Technologiewerte sowie auf Wachstumsaktien für den Rebound. Einer Umkehr der grundsätzlichen Überrenditen bei den Growth-Aktien, die wir seit Ende der Finanzkrise 2009 beobachten können zugunsten
von Konjunkturzyklikern und Value-Aktien, wie sie von vielen Marktkommentatoren ausgerufen wird, widerspricht Ken Fisher deutlich. Und angesichts der nun näher rückenden neuerlichen Zinswende
sprechen die Vorzeichen für ihn.
Im 4. Quartal 2023 gab es keine Änderung bei der Reihenfolge der Sektorgewichtungen; es dominieren weiterhin die Technologieaktien, deren Anteil auf 30 %
deutlich zulegte. Auf dem zweiten Rang behaupteten sich die Finanzwerte mit 12,5 % vor den zyklischen Konsumwerten mit 10,0 %. Es schließen sich die Gesundheitswerte mit 9,8 % an vor den
Industriewerten, deren Anteil auf 7,7 % fiel. Das von Ken Fisher verwaltete Vermögen stieg im letzten Quartal um 15 % auf 203 Mrd. USD nach 176 Mrd. im Vorquartal; es verteilte sich auf 989 Aktien,
von denen 99 neu aufgenommen wurden. Die Turnoverrate fiel leicht auf 4 %.
Lesen Sie auch
Alle 10 Top-Positionen sind weiterhin ganz vorne zu finden; es führen Apple, Microsoft und Amazon. Fishers Aufstellung für 'seinen'
Bullenmarkt bleibt weiterhin die gleiche: er setzt wie zuvor auf die dominierenden Player in ihren Branchen und bevorzugt vor allem Technologiewerte, die traditionell von sinkenden Zinsen besonders
profitieren. Beim Blick auf seine Top-Transaktionen fällt sofort auf, dass Fisher überwiegend Verkäufe getätigt hat und dass es vor allem europäische Werte traf. Insbesondere französische
Unternehmen flogen aus seinem Depot, wie LVMH, der größte Luxuskonzern der Welt, der Kosmetikkonzern L’Oréal, die Großbank BNP Paribas und der Elektronikkonzern Schneider
Electric SE. Aus Deutschland traf es Siemens und auch einige Schweizer Werte standen auf Ken Fishers Verkaufsliste.
Das KI-Wettrennen nimmt weiter Fahrt auf und die Musik spielt eindeutig und einseitig bei den führenden US-Konzernen. Europa hängt weit und erneut wohl uneinholbar zurück und gilt weiterhin
"America innovates, China replicates, Europe regulates". Starinvestoren wie Ken Fisher tragen dem mit ihren Investments Rechnung.
Disclaimer: Habe Amazon, Apple, Microsoft auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige