Impreglon / IPO

Unter 6 Euro interessant

Bis zum 24. Mai können die Aktien von Impreglon gezeichnet werden. Der Börsengang erfolgt im Festpreisverfahren zu 6,50 Euro. Erster Handelstag im Open Market mit Einbeziehung in den Entry Standard soll der 31. Mai sein. Der Börsengang wird von der Baader Wertpapierhandelsbank betreut. Dabei werden bis zu 1,095 Mio. Aktien emmittiert, die fast vollständig aus einer Kapitalerhöhung stammen. Mit 7 Mio. Euro ist der Emissionserlös also überschaubar.

Unternehmen und Geschäft

Die 1983 gegründete Impreglon bietet Technologien zur Beschichtung und Veredelung von Bauteilen und Maschinen, z.B. von Schrauben oder Zahnrädern. Das Unternehmen verfügt über patentierte Beschichtungsverfahren mit Kunststoffen, Metall oder Keramiken. Impreglon generiert ferner Lizenzzahlungen in Form eines Franchisesystems. In der Branche für Oberflächenbeschichtung herrscht ein fragmentierter Markt und hohe Konkurrenz. Bei vielen Unternehmen macht die Oberflächenbeschichtung nur einen Teil ihres Geschäfts aus, im Gegensatz zu Impreglon. Die Lüneburger sind mit mehr als 200 Mitarbeitern an fast einem Dutzend internationalen Standorten vertreten.

Zahlen und Pläne

In den letzten Jahren legten Umsatz und Ertrag mit Zuwachsraten von bis zu 35 % bei Impreglon stark zu, mehrfach gelang es den Niedersachsen dabei, deutlich stärker als der Branchendurchschnitt zu wachsen. Mit dem Emissionserlös sollen folgerichtig neue Produktionskapazitäten geschaffen und Expansionen forciert werden. Angesichts des niedrigen Emissionsvolumens bewegt sich Impreglon hierbei aber sicherlich auf einem übersichtlichen Niveau.

Bewertung

Legt man die geschätzten 2006er und 2007er Gewinne pro Aktie von 0,35 bzw. 0,45 Euro zugrunde, so ergeben sich KGVs von 18,6 bzw. 14,4. Ferner möchte Impreglon eine Dividende von 0,30 Euro je Anteil erstmals für das Jahr 2006 auszahlen, was einer Dividendenrendite von 4,6 % entspricht. Dies ist nicht unattraktiv, während die Bewertung fair erscheint. Ein Ausgabepreis von 5,50 bis 6 Euro wäre unserer Einschätzung nach jedoch der beste Ausgangspunkt für eine langfristig positive Kursentwicklung gewesen, auch wenn die (von uns zugrunde gelegten) Ertragszahlen vom Unternehmen selbst als zu konservativ eingestuft wurden. Wir meinen, 5,50 bis 6 Euro wäre die optimale Bookbuilding-Spanne gewesen bzw. ein Festpreis von 6 Euro.

Fazit

Wir raten nur zur Zeichnung, wenn sich der Gesamtmarkt rasch aufhellt. An Tagen wie den letzten geht nicht nur der TecDax vehement in die Knie, sondern auch die Performance der Börsenneulinge. Bleibt das Umfeld so wacklig wie diese Woche, so wird man die Aktien sehr wahrscheinlich an der Börse günstiger erstehen können als bei einer Teilnahme am Festpreisverfahren. Impreglon gehört aber auf jeden Fall auf eine Beobachtungsliste.

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